2006-12-29
neulich im Kino: "Die Rotkäppchen-Verschwörung"
Nicht ganz werksgetreue Nacherzählungen von Märchen sind scheinbar immer noch im Trend. Da gibt es den unverwüstlichen Klassiker von 1941, den Überraschungserfolg von 2001, den ganz passablen Versuch des deutschen Kinos von 2004, und den (leider) Flop von Pro7 aus diesem Jahr. Aber anscheinend ist immer noch Platz für eine weitere Version. Und da Computeranimation inzwischen nicht mehr nur den ganz großen Filmfirmen vorbehalten ist, hat nun auch die bisher unbekannte "Kanbar Entertainment" ihren Beitrag in's Rennen geschickt. Mit "Hoodwinked!" schließt sich der Kreis, wir sind wieder bei Rotkäppchen angekommen, und ähnlich wie schon bei Tex Avery ist hier alles ein wenig anders, als es uns die Gebrüder Grimm überliefert haben.
Im Märchenwald treibt ein Gauner sein Unwesen und stiehlt Rezepte. Nach und nach müssen alle Geschäfte schließen, nur Großmutter Puckett ist noch nicht behelligt worden. Steckt sie vielleicht hinter der ganzen Sache? Als Rotkäppchen ihre Großmutter besuchen will und stattdessen den Wolf findet, entsteht zunächst der bekannte Dialog. Wenn dann die Großmutter gefesselt aus dem Wandschrank fällt und im gleichen Augenblick ein Holzfäller mit Getöse durch die Wohnzimmerscheibe fliegt, merkt auch der letzte Zuschauer, dass hier nichts so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Die vier Beteiligten dieses Durcheinanders werden von der Polizei verhört, und jeder hat eine etwas andere Geschichte zu erzählen. Offensichtlich ist niemand der, für den er oder sie gehalten wird: Nicht das kleine Rotkäppchen, nicht die brave Oma, nicht der böse Wolf. Und was hat überhaupt dieser Holzfäller mit der ganzen Sache zu tun?
Diese vierfache Rückblende auf die Ereignisse ist einer der Aspekte, der den Film wirklich interessant macht. Eine gehörige Portion an Situationskomik und guten Dialogen tun ihr übriges. Was in der deutschen Fassung leider völlig verloren geht, sind die fantastischen Sprecher, die im Original zu hören sind (Jim Belushi, Glen Close, Xzibit und der absolut geniale Patrick Warburton). Sarah Kuttner, Hans-Werner Olm (als Großmutter), Smudo und vor allem Max Raabe sind zwar nicht schlecht, aber bei einem Film dieser Art geht in der Übersetzung einfach zuviel verloren.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Optik des Films. Da es sich um eine Low-Budget-Produktion handelt (zumindest im Vergleich zu "Nemo", "Cars" und dergleichen), sind die Figuren und die Umwelt eher schlicht gehalten. Das wäre an sich noch nicht schlimm, aber dass (zumindest die menschlichen) Darsteller wie Holzfiguren aussehen, fand ich dann doch etwas übertrieben. Man fühlt sich leicht an die "Dulock-Is-A-Happy-Place"-Sequenz in "Shrek" erinnert.
Und ich frage mich, wieso der Film erst jetzt in die deutschen Kinos kommt, obwohl er bereits vor über einem Jahr in den USA Premiere hatte, und auch in vielen unserer Nachbarländer schon in der ersten Jahreshälfte gelaufen ist. Denn wer im Film "Over The Hedge" beim grandiosen Schluß-Gag mit Hammy dem Eichhörnchen vor Lachen aus dem Kinosessel gefallen ist, der wird verwundert feststellen, dass der gleiche Gag in diesem Film vorkommt - haben wir es also vielleicht wirklich mit einer Verschwörung zu tun? Ist DreamWorks so mächtig, dass es seinem Film den Vortritt erkaufen konnte? Oder ist das bloß alles ein Zufall? Ich zumindest hätte den Titel des Films auch anders übersetzen können...
2006-12-28
neulich im Kino: "Nachts im Museum"
Ben Stiller gehört zu den Schauspielern, an die ich mich erst langsam gewöhnen musste. Filme wie "Verrückt nach Mary" werden wohl nie ganz meine Wellenlänge sein, aber mit "The Royal Tenenbaums", "Meet the Parents", "Zoolander" und "Starsky & Hutch" hat er mich dann doch allmählich überzeugt, das er ganz nette Filme machen kann. Selbst sein Auftritt in einer Friends-Folge erscheint mir heute viel komischer als noch vor einigen Jahren. Wirklich toll fand ich ihn dann als Alex in "Madagascar", auch wenn es hier "nur" seine Stimme war.
Also kann "Night at the Museum" doch garnicht schlecht sein, oder? Als ich erst vor wenigen Tagen im Fernsehen über ein paar Ausschnitte des Films stolperte, sahen die recht vielversprechend aus. Doch dann musste ich mit Erschrecken feststellen: Regisseur des Films ist Shawn Levy, der uns früher in diesem Jahr das Remake von "The Pink Panther" eingebrockt hatte. Auch da sahen der Trailer und die Ausschnitte ganz nett aus. Und ich bin sicher, Steve Martin, Jean Reno und Kevin Kline hätten daraus einen echt guten Film machen können. Stattdessen hatte ich zum ersten Mal das starke Bedürfniss, bereits nach 20 Minuten den Kinosaal zu verlassen - was ich dann nicht gemacht habe, vermutlich weil die Hoffnung zuletzt stirbt.
Insgesamt also recht gemischte Voraussetzungen für "Nachts im Museum". Aber als Familienkomödie zwischen den Jahren ist der Film dennoch geeignet. Ben Stiller hat diverse Jobs mit mehr oder weniger (meistens eher weniger) Erfolg gehabt, und landet nun als Nachtwächter in einem Museum. Wunderschön ist die Szene auf dem Arbeitsamt, wenn man weiss, das Stiller seiner eigenen Mutter Anne Meara gegenüber sitzt. Auch die übrige Besetzung kann sich sehen lassen. Stiller löst drei Nachtwächter ab, die in Rente gehen: Dick Van Dyke, Mickey Rooney und Bill Cobbs. Was sie "dem neuen" nicht wirklich verraten: Nachts werden die Exponate des Museums lebendig - und hinterlassen dabei in der Regel ein totales Chaos. Der einzige Vernünftige ist die Puppe von Teddy Roosevelt (Robin Williams), der z.B. hilft, einen Streit zwischen einem Cowboy (Owen Wilson) und einem römischen Centurio (Steve Coogan) zu schlichten.
Die Story ist also nicht unbedingt der Brüller, und die Ausführung lässt manchmal zu wünschen übrig. Aber dennoch hat der Film genügend leichte Momente, so dass er insgesamt recht unterhaltsam ist. Wenn Stiller z.B. rätselt, welchen berühmten Entdecker eine Statue darstellt (wer hat den Film produziert?). Oder wenn er das Sprichwort "Fool me once..." ebensowenig auf die Reihe bekommt, wie der amtierende Präsident der USA. Eine besondere Überraschung hält noch die deutsche Synchronisation bereit: Wer immer auf die Idee kam, den Museumsdirektor von Piet Klocke sprechen zu lassen, ihm seit hiermit virtuell die Hand geschüttelt.
Frischzellenkur
Als Benutzer von Blogger musste man in letzter Zeit immer neidischer auf andere Blogs und deren technische Möglichkeiten schauen. Dinge wie Labels oder Trackback waren nicht möglich oder wurden erst relativ spät eingeführt. Ich war schon am überlegen, ob ich nicht auch auf WordPress oder etwas vergleichbares umsteigen und das ganze auf meinen eigenen Server packen sollte.
Aber anscheinend hat die Konzernmutter Google hinter den Kulissen kräftig arbeiten lassen. Bereits vor einiger Zeit konnte man auf die Beta-Version des neuen Blogger umstellen. Ich habe dann doch lieber mal das offizielle Release abgewartet, aber nun auch den Schritt gewagt. Vor allem die Labels (die bei mir altdeutsch "Kategorien" heissen) wollte ich unbedingt haben. Irgendwie habe ich in letzter Zeit (wenn überhaupt) nur zu den Themen Google/Yahoo Maps/Earth geschrieben. Durch die Kategorien und die Übersicht in der Navigationsleiste gehen die anderen Artikel hoffentlich nicht ganz so leicht unter. Weitere Nettigkeiten, wie z.B. die Einbindung von RSS-Feeds, werde ich bestimmt demnächst ausprobieren.
Außerdem habe ich die Liste der befreundeten Blogs etwas aktualisiert. Einige Leute sind in der Blogosphäre nicht mehr auffindbar, andere könnten sich ruhig auch mal wieder zu Wort melden. Ich weiß, wer im Glashaus sitzt... Mein Vorsatz für 2007 ist daher, wieder häufiger zu schreiben. Aber gute Vorsätze und dieses Blog, da habe ich noch ein paar Leichen im Keller...
2006-11-18
New Kid on the Block
Da sich die letzten Artikel immer nur um das Thema Google Maps gedreht haben, heute mal was ganz anderes: Yahoo Maps. Yahoo bietet zwar auch schon länger einen eigenen Kartendienst an, und wohl auch schon länger eine Schnittstelle, um diese Karten auf eigenen Web-Seiten einzubinden. Aber erst ein Artikel im Heise-Newsticker, bzw. die größtenteils völlig unqualifizierten Forumsbeiträge, haben mich dazu bewogen, mir Yahoo näher anzusehen und die beiden Konkurenten miteinander zu vergleichen.
Und um einen wirklich direkten Vergleich zu ermöglichen, habe ich kurzerhand eine Seite mit einem "Google and Yahoo Maps Bakeoff" erstellt. Es wird der gleiche Kartenausschnitt einfach zweimal dargestellt, einmal von Google und einmal von Yahoo. Beide Karten sind miteinander synchronisiert, d.h. wenn man in der einen den Ausschnitt oder die Vergrößerung ändert, wird dieser Vorgang in der anderen Karte nachvollzogen. Nur der Wechsel zwischen den verschiedenen Kartendarstellungen (gezeichnet, Satellitenaufnahme oder hybrid) läßt sich nicht ohne weiteres erkennen und auf die andere Karte übertragen.
Die Unterschiede sind recht interessant. In der Regel hat Google die besseren Karten, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Anteil an hochauflösend dargestellten Bereichen Deutschlands ist sehr viel größer. Auf der anderen Seite kann Yahoo aber in bestimmten Regionen auftrumpfen, und eine davon ist zufälligerweise der Großraum Bielefeld. Während dieser bei Google ja nach wie vor nur in schlechter Qualität vorhanden ist (und ausserdem um einige Kilometer verschoben ist), kann man sich bei Yahoo die Bielefelder Innenstadt oder den Obersee bildschirmfüllend ansehen. Die Aufnahmen wurden zwar augenscheinlich im Winter und bei verhältnismäßig tief stehender Sonne gemacht, aber man ist ja bescheiden geworden.
Die APIs der beiden Dienste sind erstaunlich ähnlich, was sicherlich auch daran liegt, dass beide im Prinzip die gleiche Funktionalität bieten. Die relevanten Events auf einer der beiden Karten zu erkennen und auf die jeweils andere Karte zu übertragen ist ein Kinderspiel. Lediglich der Zoomlevel ist in beiden Applikationen anders: Während bei Google größere Werte in die Karte hineinzoomen, bewirken sie bei Yahoo den gegenteiligen Effekt. Trotzdem sind die zugrundeliegenden Zoom-Stufen aber die gleichen, die beiden Vergleichskarten zeigen im Prinzip immer pixelgenau den gleichen Ausschnitt an.
Das Yahoo-API erlaubt genauso wie Google, eigene Informationen einzublenden und verfügt auch über einen Geocoder. Ich weiss noch nicht genau, mit welchem der beiden Systeme ich in Zukunft arbeiten werde. Da die APIs aber so ähnlich sind, könnte man vermutlich auch eine zusätzliche Abstraktionsschicht zwischen Anwendung und Karten-API legen, so dass man beliebig zwischen den beiden Diensten wechseln kann. Es würde mich nicht wundern, wenn schon bald entsprechende Lösungen angeboten würden.
Update: Falls man schöne oder interessante Beispiele findet, wo sich die beiden Karten unterscheiden, kann man diese nun verlinken und bookmarken. So ist z.B. die A33 bei Google bereits fertig ausgebaut, während Yahoo den derzeit aktuellen Stand zeigt. Dieser am Meer gelegenen Parkplatz bei Athen ist entweder irgendwann einmal Opfer einer Überflutung geworden, oder der Anbau ist dem Wasser abgetrotzt werden. Und der Flughafen "El Prat" bei Barcelona ist vor und nach seiner Erweiterung zu sehen. Weitere Beispiele dürfen gerne per Kommentar an diesen Artikel angefügt werden.
2006-11-12
noch'n Mashup
Bei der Suche nach Informationen, die man geokodieren und mit Google Maps darstellen kann, haben sich bisher nicht allzuviele Anwendungen aufgedrängt. Viele interessante Daten sind nämlich nicht mit Ortsinformationen versehen, oder lassen sich nicht so ohne weiteres damit verknüpfen. Bei einer Sache ist etwas unklar, ob bzw. wie gut es geht: IP-Adressen.
Nachdem ich ja bereitwillig darüber Auskunft gebe, wann ich mich wo aufhalte, ist es meiner Meinung nach nur fair, wenn auch die Leser meiner Webseiten die gleiche Offenheit an den Tag legen. Für meinen Webserver www.oe-files.de habe ich daher zwei Mashups gemacht. Das erste zeigt die gerngesehenen Leser, die typischerweise via Google auf die Folien zu meinen Kursen stoßen. Da ich es mit der Überwachung aber auch nicht übertreiben will, zeige ich weder die genaue IP-Adresse, die Zahl der Zugriffe, die angefragten Daten noch den Zeitpunkt oder die Verweildauer an.
Die zweite Karte zeigt diejenigen "Leser", die auch gerne wegbleiben könnten: Nämlich diejenigen, die offensichtlich per Scan meinen vServer gefunden haben. In aller Regel sind das Bots, die nach bekannten URLs suchen, über die z.B. PHP-basierte Web-Foren missbraucht werden können. Ich überlasse es jetzt mal jedem einzelnen zu entscheiden, ob diese Zugriffe im Vergleich zu den erstgenannten aus signifikant anderen Regionen der Welt stammen.
Da ich als einzige Information nur einen Hostnamen oder eine IP-Adresse habe, ist natürlich die Frage berechtigt, ob sich daraus überhaupt Ortsinformationen sicher ableiten lassen. Zwar gibt es im Prinzip die Möglichkeit, diese Daten dort abzulegen, wo sie sinnvollerweise hingehören, die Zahl der Provider, die RFC 1876 implementieren, dürfte aber verschwindend gering sein.
Da IP-Adressen aber nicht völlig willkürlich verteilt werden, sondern ganze Blöcke den RIRs und von dort dann den einzelnen LIRs zugeordnet werden, scheint eine Verknüpfung dennoch möglich zu sein. Man kann sich einen entsprechenden Dienst zwar einkaufen (wobei die Firma auch eine kostenlose Light-Variante anbietet), ich habe mich aber für die Lösung von hostip.info entschieden. Vor allem, weil man über ein ziemlich simples HTTP-API einfach eine IP-Adresse hinschickt und die entsprechenden Ortsinformationen zurückbekommt.
Die Qualität der Daten scheint sehr unterschiedlich zu sein. Ich sehe (zumindest jetzt, während ich das hier schreibe) Zugriffe aus Aachen oder aus Mannheim bzw. Walldorf. Da hätte ich schon einen Verdacht, wer das sein könnte :) Andererseits wurde meine eigene, mir von meinem Provider zugewiesene Adresse, zunächst in Hamburg verortet. Man kann das zwar korrigieren, was ich auch gemacht habe, aber ob damit nun nicht andere Adressen fälschlicherweise in Bielefeld landen, ist unklar.
Ich lasse das Mashup jetzt erstmal eine Weile laufen, die Karten werden einmal pro Tag aktualisiert. Um die Leser dieses Blogs zu geokodieren, müsste ich ein paar einfache Tricks anwenden, da ich keinen direkten Zugriff auf die log-Daten habe. Aber das ist natürlich kein wirkliches Hindernis...
Update: Ich cache jetzt die geocodierten Daten lokal per Datenbank, und frage nur für neue Adressen bei hostip.info nach. Dadurch habe ich keine Bedenken mehr, das update-Intervall deutlich zu verkürzen. Neue, bisher nicht gesehene IP-Adressen, werden nun durch rote Punkte gekennzeichnet.
2006-11-01
Ajax-Vortrag
Auch dieses Semester findet wieder das RBG-Seminar statt, in dem sich aktuelle und ehemalige Systemadministratoren der Universität Bielefeld und sonstige Interessierte über Neuigkeiten aus den Bereichen Administration, Netze, Sicherheit, usw. unterhalten. Die heutige Veranstaltung war zwar recht gut besucht, aber meiner Meinung nach dürfen auch gerne wieder ein paar mehr Studierende vorbeischauen. Ausserdem sind noch einige Termine frei, die nur auf eine(n) Vortragende(n) warten.
Ich für meinen Teil habe heute was zum Thema Ajax erzählt (Folien zum Angucken und zum Ausdrucken). Wie habe ich es vermisst, mich mal wieder mit was zu beschäftigen, was mich selber interessiert, und dann anderen davon zu berichten...
Ich habe die Beispiele nochmal soweit überarbeitet, dass sie nicht nur in Mozilla/Firefox funktionieren, sondern auch im Internet Explorer und Opera. Zumindest funktionieren sollten. Beim Film-Beispiel wirft der IE eine unverständliche Fehlermeldung, und Opera packt die per XMLHttpRequest nachgeladenen Daten nicht an die vorgesehene Stelle. Ich weiss im Augenblick nicht, woran das liegt. Aber zumindest die einfachen Beispiele am Anfang laufen in allen drei Browsern. Konqueror/Safari kann ich wieder nicht testen, da bitte ich um Rückmeldung, wie sich die Beispiele dort verhalten.
2006-10-15
Schneller als CNN
Gerade zappe ich durch die Fernsehprogramme, da wird auf CNN von einem schweren Erdbeben auf Hawaii berichtet. Zum Glück scheint es nach dem derzeitigen Stand der Dinge keine Toten gegeben zu haben, obwohl es mit einer Stärke von 6,3 auf der Richterskala relativ heftig war.
Das "witzige" (in diesem Zusammenhang ein blödes Wort) ist, dass ich das quasi live verfolgen konnte. Ich habe ja schon öfters von meinen Experimenten mit Google Maps berichtet, aber bisher spielte sich das alles im Großraum Bielefeld ab (eben soweit ich an einem Tag mit meinem Fahrrad kommen kann). Jetzt wollte ich mir ein eigenes Mashup zusammenbauen, doch wo bekommt man interessante und aktuelle Daten her? Der United States Geological Survey bietet schon länger aktuelle Informationen über Erdbeben, mit Karten und allen nur erdenklichen Zusatzinformationen. Und seit einiger Zeit werden diese Daten auch per RSS-Feed verteilt. Also sollte es doch relativ einfach sein, diese mit Google Maps zu verknüpfen. Ich bin sicher, das haben schon dutzende andere Leute vor mir gemacht, aber es ging ja um's Ausprobieren.
Also habe ich mir "mal eben" mein persönliches "USGS Live Earthquake Mashup" zusammengebastelt. Alle zehn Minuten werden die aktuellen Daten automatisch aus dem Feed gezogen und auf der Karte dargestellt, wobei immer das neuste Erdbeben in die Kartenmitte geschoben wird. Und als ich das dann heute Abend ausprobiert habe und einfach mal 40 Minuten im Browser habe mitlaufen lassen, konnte man sehr schön sehen, wie plötzlich im Nordwesten der "Big Island" kleinere Erdbeben mit Magnituden knapp über 2,5 "einschlugen". Selbst einem geologischen Laien drängte sich der Verdacht auf, dass sich da was zusammenbraut. Mit so einem großen Erdbeben hätte ich allerdings nicht gerechnet.
Mal schauen, was für andere Geodaten ich noch finde, die sich mit Google Maps visualisieren lassen...
2006-09-27
Das mache ich auf gar keinen Fall
... oder vielleicht doch?
Meine Anagramm-Karte scheint mir ein paar neue Leser beschert zu haben, danke an die Mit-Bloggerin, die sie verlinkt hat. Die Idee kam mir durch einen Artikel über die schon erwähnte Londoner Karte auf Boing Boing. Nun wird dort von einer weiteren U-Bahn-Karte berichtet, die obendrein noch auf Google Maps beruht. Ich bin unschlüssig, ob sich diese Idee auf Bielefeld übertragen läßt, oder ob das ganze Projekt nicht doch eher für einen Ig-Nobelpreis vorgeschlagen werden sollte. Auf alle Fälle ist die Karte nett gemacht, ich empfehle, mal ein wenig herauszuzoomen.
Ich glaube, Bielefeld lohnt sich für eine derartige Darstellung nicht, dazu ist es nicht Weltstadt genug. Im Vergleich zu anderen U-Bahnen, die ich bisher kennengelernt habe (München, Barcelona und Paris) ist die Stadtbahn olfaktorisch völlig harmlos. Liegt vielleicht daran, dass es ja gar keine echte U-Bahn ist, sondern die Züge regelmäßig an die frische Luft kommen.
2006-09-17
Shiver Me Timbers: It's Talk Like A Pirate Day
Wenn es von einer Sache mehr als genug gibt, dann sind es wohl Gedenktage. Vermutlich, damit sich niemand übergangen fühlt, und auch wirklich an jeden gedacht wird. Auf einen Gedenktag warte ich übrigens immer noch...
Der Gedenktag kommenden Dienstag (das ist der 19. September) ist aber wirklich wichtig, und ich möchte alle Leser bitten, sich an diesem Tag entsprechend zu verhalten. Es ist nämlich der International Talk Like A Pirate Day! Und wer auch nach ausgiebigem Studium von Pirates of The Caribbean (und der Fortsetzung) noch Nachhilfe braucht, sollte sich unbedingt diesen sehr gut gemachten Lehrfilm ansehen. Oder mal wieder eine Runde Pirates! oder Monkey Island spielen. Also: I gunna be seeing ya, yee scurvy dogs!
2006-09-15
Orientierungshilfe
Was London und seiner Untergrundbahn recht ist, kann Bielefeld und seiner Stadtbahn doch nur billig sein. Also habe ich mir meine eigene "StadtBahn Bielefeld Anagram Map" gebastelt:
Wer will, kann sich die Karte auch zum Ausdrucken herunterladen.
Leider ist die deutsche Sprache nicht ganz so flexibel wie die englische. Für diverse Begriffe habe ich nur mit ein paar Tricksereien sinnvolle Anagramme finden können (so wurde aus "Elpke" notgedrungen "Station Elpke"). Dafür bin ich auf einige Begriffe richtig stolz (z.B. die Übersetzungen für "Deciusstraße" und "Landgericht"). Und natürlich habe ich nicht selber nach Anagrammen gesucht, sondern suchen lassen. Vielen Dank an das Programm "Wordpool" und seinen Autor.
Als notorischer Grobmotoriker bin ich natürlich nicht sonderlich künstlerisch begabt. Wer über die nötigen Fähigkeiten verfügt, die einschlägigen Werkzeuge besitzt und eine genügend niedrige Hemmschwelle hat, um die Vorlage von moBiel schamlos abzukupfern, ist hiermit herzlich eingeladen, die Grafik aufzupeppen. Und wer bessere Anagramme findet, soll sie bitte nicht für sich behalten, sondern mir mitteilen.
Update: Danke an Torsten und Björn für Hinweise auf Fehler und bessere Anagramme. Das Londoner Original liefert sich anscheinend ein Hase-und-Igel-Rennen mit den Rechtsanwälten der dortigen Verkehrsbetriebe. Derzeit ist es auf http://www.bbc0.co.uk/ zu finden. Es gilt zwar immer noch: IANAL, aber meines Wissens nach sind Parodien in aller Regel erlaubt (sofern sie nicht gegen sehr viel fundamentalere Rechte als das Urheberrecht verstoßen).
2006-09-04
Google Maps - Work in Progress
Bevor ich wieder einen ganzen Monat lang nichts schreibe, erzähle ich einfach mal, wohin mich meine Experimente mit Google Maps geführt haben...
Ich hatte ja bereits vor einiger Zeit erste Versuche unternommen, meine per GPS-Gerät aufgezeichneten Rad-Touren mit Google Maps darzustellen. Außerdem habe ich in meiner Firma (ja, noch ist es die gleiche) ein wenig mit der Visualisierung von Adressdaten herumgespielt. Während ich dabei war, eine professionelle GIS-Software zum Laufen zu bekommen, habe ich mir nebenbei mit Hilfe von GM "mal eben" eine Anwendung zusammengebastelt. Die professionelle Software tut immer noch nicht, meine Lösung war nach einem Tag fertig.
Ermutigt durch diese Erfahrung habe ich an meinem Tour Book weitergebastelt. Die Daten kommen jetzt nicht mehr aus XML-Dateien, die im Dateisystem liegen, sondern werden per CGI-Skript aus einer Datenbank gelesen. Derzeit sind meine Radtouren von diesem Jahr abgelegt (ja ja, ich bin heuer kaum besondere Strecken gefahren, das meiste sind meine üblichen Runden über Werther).
Vor allem war ich zwischenzeitlich auf einen netten Dienst gestoßen, den ich unbedingt nutzen wollte: "Reverse Geocoding". Geocoding weist einer Adresse ja ihre geographischen Koordinaten zu. Beim Reverse Geocoding geht es eben in die andere Richtung. Geonames hält diverse Geo-Daten bereit und bietet vor allem Geokodierungs-Webservices für verschiedene Arten von Anfragen an - und das alles kostenlos. Man kann also ganz leicht herausfinden, welcher Ort sich an den Koordinaten 52d 4m 21s Nord, 8d 28m 3s Ost befindet. Meine Idee war, die Orte entlang einer Strecke automatisch zu bestimmen, damit ich z.B. alle Touren auswählen kann, bei denen ich durch Borgholzhausen gefahren bin. Für die Fahrten im August ist diese Information in der Datenbank hinterlegt und wird automatisch mit angezeigt.
Es stellte sich leider heraus, dass dieses Verfahren noch nicht optimal ist. Wie man z.B. an der Tour vom 6. August gut erkennen kann, liegen die gefundenen Orte nur auf fest vorgegebenen Längen- und Breitengraden, Orte dazwischen werden nicht gefunden. In der derzeitigen Form sind die Daten also relativ ungeeignet.
Soweit ich es aber bisher sehen kann, ist die eigentliche Datenbasis sehr viel genauer, d.h. die Orte "dazwischen" sind im Prinzip auch geokodierbar. Da man sich die kompletten Rohdaten von Geonames herunterladen kann, werde ich wohl für den nächsten Versuch das reverse geocoding selber machen.
2006-08-04
Deutschlandtour 2006 in Google Maps und Google Earth
Auch wenn die Tour schon wieder halb 'rum ist, hier noch der übliche Service: Die Etappen-Daten vom Web-Server der ARD als KMZ-Datei für Google Earth aufbereitet, und die einzelnen Etappen in Google Maps:
Übrigens, wem es noch nicht aufgefallen ist: Google Maps reagiert jetzt auch auf Doppelklick der linken und rechten Maustaste zum herein- und herauszoomen, und ganz neu ist, dass man dazu auch das Scroll-Rad einer Wheel Mouse benutzen kann.
2006-08-02
Le Tour de Pluie
Eigentlich müsste einem der Spaß am Radsport ja inzwischen gründlich vergangen sein. Ich hatte noch die stille Hoffnung, dass im Fall Landis irgendeine Begründung für den erhöhten Testosteron-Wert gefunden wird, die nicht auf einen Betrugsversuch durch den Fahrer selber zurückzuführen ist. Doch danach sieht es nun nicht mehr aus. Somit muss man sich schon fragen lassen, warum man als Zuschauer und Fan immer noch Radrennen ansieht. Vielleicht weil man hofft, dass unter 200 Fahrern nicht alle mit Medikamenten vollgepumpt sind, und es genügend gibt, die sich ganz ehrlich quälen.
Und dazu hatten die Teilnehmer der heutigen Etappe der Deutschlandtour reichlich Gelegenheit. Fuhren sie gerade noch bei weit mehr als 30 Grad Celsius durch die brütende Sonne der Provence, durften sie heute bei weniger als 20 Grad den strömenden Ostwestfälischen Regen genießen. Gegen zwei Uhr sah es bei mir vor der Haustür etwa so aus. Da hätte ich mich nicht freiwillig auf den Sattel geschwungen. Die erste Etappe führte die 22 Manschaften über fast 200 Kilometer von Düsseldorf nach Bielefeld.
Aber anderen Leuten bei der Arbeit zusehen, die Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen. Dank eines inzwischen genügend großen Überstundenkontos habe ich mir den Tag einfach mal freigenommen, um die Ankunft hautnah miterleben zu können. Das Ziel lag zwischen Jahnplatz und Willi-Brandt-Platz, und der ganze Bereich war natürlich für den regulären Verkehr weiträumig gesperrt. Um den Jahnplatz herum hatten sich die Sponsoren und Ausrüster der diversen Teams aufgebaut. Insbesondere konnte man reichlich Winkelemente erhaschen, die u.a. sprichwörtlich von der Laderampe eines LKWs verteilt wurden.
Da es in diesem Bereich bereits lange vor Ankunft des Feldes brechend voll war, habe ich mich etwas in Richtung Flamme Rouge begeben, die in der Nähe der Kunsthalle hing. Kurz danach verfluchte ich meine Kamera (nicht zum ersten mal überhaupt, und nicht zum letzten mal an diesem Tag), dass es immer eine halbe Ewigkeit dauert, bis man nach dem Einschalten ein Foto schießen kann. So kann ich leider nicht dokumentieren, wie Ernie in seiner üblichen Dienstkleidung vorbeiradelte. Ein anscheinend ortsfremder Organisationshelfer hielt ganz aufgeregt einen gerade vorbeifahrenden Polizeiwagen an: "Wir haben einen Flitzer auf der Strecke!" Ich habe leider die Antwort der Beamten nicht mitbekommen, hatte aber nicht den Eindruck, dass sie in übermäßigen Aktionismus ausbrachen.
Nachdem es dann kurz nach vier ein weiteres mal richtig zu schütten angefangen hatte, kam die Werbe-Karawane vorbei, die allerlei Devotionalien unter das Volk warf. Leider kam genau auf meiner Höhe der Wagen eines Sponsors zu stehen, von dem ich nicht unbedingt irgendwelche Kostproben haben wollte. Dann passierte erstmal nichts, und dann ging alles rasend schnell. Vorgewarnt durch diverse Tour-Fahrzeuge und Polizei-Motorräder, preschte mit einem mal das Feld vorbei. Den ersten Fahrer habe ich schon garnicht mehr erwischt, und die nächsten waren für meine Kamera auch noch zu schnell. Immerhin kann man mehr erkennen als auf diesem Bild von der Tour de France. Vor allem war ich hin- und hergerissen, ob ich mir das Ereignis nun direkt ansehen sollte, oder durch den Sucher (bzw. auf dem LCD-Display) des Fotoapparates. Von den Fahrern konnte ich übrigens keinen erkennen. Wie ich erst später im Fernsehen und auf den Presse-Fotos gesehen habe, wäre das aber auch bei halber Geschwindigkeit nur schwer möglich gewesen.
Nach den unmittelbar um den Tagessieg kämpfenden Fahrern kamen weitere kleinere Gruppen an, die es nicht mehr ganz so eilig hatten. Anscheinend hatte die Bergwertung "Peter Auf'm Berge" das Feld doch etwas auseinandergerissen. Ich habe dann zwar noch versucht, mich wieder in Richtung Ziel durchzuschlagen, aber durch die Absperrungen, die diversen Aufbauten und die Unmengen von Leuten war das kaum möglich, und ich habe daher meinen ersten Tour-Tag beendet.
Als Fazit muss ich sagen: Wer die Volksfest-Atmosphäre so eines Ereignisses mag, der hat sich bestimmt gut amüsiert. Ich persönlich werde beim nächsten Mal vermutlich doch wieder vor dem Fernseher sitzen, da man dort einfach mehr vom Sport mitbekommt. Alternativ würde ich mir vielleicht einen anderen Beobachtungsort aussuchen, wie z.B. die Bergwertung. Klar im Vorteil sind natürlich die Zuschauer bei Rennen wie der Nacht von Hannover oder den Hamburger Cyclassics (oder natürlich der Schluß-Etappe der Tour de France), wo aufgrund der Streckenführung die Fahrer mehrfach an einer Stelle vorbeikommen.
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2006-07-30
neulich im Kino: "Pirates of the Caribbean: Dead Man's Chest"
Ay, Mates! Land in Sicht. Nach dem Riesenerfolg von "Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl" hat Captain Jack Sparrow mit der Fortsetzung "Dead Man's Chest" nun auch endlich die deutschen Kinos geentert.
Im Gegensatz zu Trilogien wie "Herr der Ringe" oder "Star Wars" (Classic, 1977-1983) war "Pirates of the Caribbean" ursprünglich garnicht auf mehrere Teile ausgelegt. Wer konnte auch ahnen, dass das eigentlich totgesagte Genre des Piratenfilms hiermit seine Wiederauferstehung erleben würde? Aber spätestens seit "Matrix" ist man ja vorgewarnt, dass eilig (und "back to back") gedrehte Fortsetzungen auch mächtig danebengehen können. Wie schlägt sich also dieser Film?
Um's kurz zu machen: Reingehen - Anschauen! Das einzige wirkliche Manko ist, dass nach 2,5 Stunden der Vorhang mitten in der Handlung fällt, und man auf den dritten Teil warten muss. "Dead Man's Chest" wurde schon in anderen Besprechungen aus verschiedenen Gründen mit "The Empire Strikes Back" verglichen: Beides Filme, die förmlich nach einer Fortsetzung schreien.
Am Ende des ersten Teils wurde ja der Azteken-Schatz wieder zusammengeführt und dadurch die Zombie-Piraten erlöst. Man sah schon Will Turner auf einer Karibik-Plantage sitzen, gemeinsam mit seiner frischangetrauten Elizabeth Swann, und sein größtes Problem wäre ein grantelnder Schwiegervater gewesen. Doch natürlich rettet man nicht einfach einen gesuchten Piraten vor dessen Hinrichtung, macht damit die britischen Kolonialherren zum Gespött aller Nachbarinseln, und glaubt, das hätte keine Konsequenzen. So beginnt der Film damit, dass Familie Turner-Swann von den Briten festgenommen wird (genaugenommen von der East India Company, womit ein schöner aktueller Bezug zur Verquickung von Politik und Wirtschaft abfällt). Um aus dieser misslichen Lage herauszukommen, müssen im weiteren Verlauf des Films zunächst Captain Jack Sparrow und anschließend Davy Jones gefunden werden.
Ab hier geht es mit der Auslegung von maritimen Mythen etwas wild durcheinander. Davy Jones ist vor allem durch die Redewendung "Davy Jones' Locker" bekannt (die schon im ersten Teil öfters vorkam, und auch an anderen Stellen Einzug in die Pop-Kultur gefunden hat), mit der letztendlich das Meer oder der Meeresgrund gemeint ist. Im Film wird Davy Jones zum Kapitän eines Schiffes - und zwar keines geringeren als des "Flying Dutchman". Er selbst und seine Mannschaft sind schon so lange auf (und unter) dem Wasser unterwegs, dass sie die Form von allerlei Meeresbewohnern angenommen haben. Das ist meiner Meinung nach auch die einzige Schwachstelle des Films: Im Vergleich zu den Zombie-Piraten des ersten Teils wirkt diese Truppe zwar schon furchteinflößend, aber irgendwie auch ziemlich lächerlich. Besonders fällt das beim ersten Offizier auf, einer Mischung aus Mensch und Hammerhai.
Ansonsten bietet der Film alles, was man von einer gelungenen Fortsetzung erwartet. Vor allem Johnny Depp wurde noch mehr Freiraum zum herumalbern gelassen, der Film driftet mehr als einmal in reinen Slapstick ab. Es gibt schöne Referenzen auf den ersten Teil ("This is the day you shall always remember as the day that you almost ...", "Now, where is that dog with the keys?") und alle Rollen sind mit den gleichen Schauspielern besetzt. So haben Ragetti und Pintel noch mehr zu sagen (und ihre Kommentare à la C-3PO und R2D2 sind noch eine Ähnlichkeit zu Star Wars), Commander Norrington ist jetzt Mr. Norrington, und die Besatzung der Black Pearl mit Gibbs , Marty und Cotton (samt Papagei) ist wieder dabei. Auf Zoe Saldana müssen wir leider verzichten, dafür gibt's jetzt eine Voodoo-Priesterin - inkonsequenterweise aber keinen Händler für Gebraucht-Schiffe. Wirklich vermisst habe ich nur die Herren Murtogg und Mullroy, die hoffentlich im dritten Teil wieder dabei sind. Und nachdem Keith Richards diesmal nicht als Vater Sparrow auftreten wollte, hat er dann eigentlich keine Ausrede mehr, wo er doch so fleissig geübt hat.
Ach ja: Kenner bleiben natürlich bis zum Ende des Abspanns sitzen. So wird wenigstens eine offene Frage noch in diesem Jahr geklärt...
2006-07-18
Karten zum selberfalten
Normalerweise erfährt man ja bei MarcTV immer von den neusten Entwicklungen aus dem Hause Google. Aber Google Maps wurde dort bisher nicht erwähnt. Völlig zu unrecht, wie ich finde.
Ich hatte ja bereits in den letzten beiden Beiträgen Google Maps in Anspruch genommen, um Tour-de-France-Etappen zu zeigen oder von meiner letzten Radtour zu berichten. Für letzteres hatte ich schon kurz auf die Google Maps API zurückgegriffen. Aber man kann damit noch viel mehr machen. Tour-Etappen "Deluxe" gibt's bei UBILabs, inklusive einem Live-Tracker einiger ausgewählter Fahrer. Und ich habe mir ein persönliches Roadbook zusammengestellt, um mir verschiedene Radtouren ansehen zu können, die ich in den letzten Jahren gemacht habe. Wie auch schon bei meinen anderen Experimenten könnte noch am Styling gearbeitet werden, aber als proof-of-concept finde ich das Ergebnis schon ganz brauchbar.
Wirklich interessant ist eine relativ neue Funktion der API: Geocoding. Also Adresse 'rein, Koordinaten 'raus. Für irgendwelche privaten Zwecke wüsste ich zwar so spontan keine Anwendung, aber beruflich beschäftigt (um nicht zu sagen: quält) mich das Thema gerade. Deswegen hatte ich als erste Fingerübung auch dafür eine Applikation gebastelt - die nun wirklich keine usability aufweist, sondern ausschliesslich zum Kennenlernen der API und zur Evaluation der Geocodierung taugen sollte. Ich finde es schon recht erstaunlich, wie schnell man sich auch als Anfänger zumindest rudimentäre Anwendungen zusammenbasteln kann.
Leider kommt man bei der ganzen Sache nicht an dem Thema "JavaScript" vorbei. Abgesehen von den (sicherlich berechtigten) Warnungen vor Sicherheitsrisiken, scheint die Kompatibiltät unter den Browsern hier nicht wirklich gut zu sein. Mehr oder weniger garantieren kann ich die Funktion meiner Beispiele nur bei Verwendung des Firefox. Und selbst das ist nicht sicher...
2006-07-17
neulich mitten im Nirgendwo
Die moderne Technik hat es der Menschheit ermöglicht, die ungewöhnlichsten Orte zu erreichen: Den Mond, die Tiefsee - oder ein abgelegenes Feld mitten im Lipperland.
Ich bin seit einigen Jahren begeisterter Nutzer eines GPS-Empfängers, der mich auf allen meinen Radtouren begleitet, und mir bei neuen Strecken zuverlässig den Weg weist. Seit GPS ein erschwingliches Hobby geworden ist, das nicht mehr allein Geologen/-graphen/-däten oder Militärangehörigen vorbehalten ist, hat sich eine regelrechte Subkultur entwickelt. Der Trend des Geocaching konnte mich noch sie so recht begeistern, aber als ich vor einigen Jahren über die Website des Degree Confluence Projects gestolpert bin war mir klar: Das machst Du auch mal.
Konfluenzpunkte sind die Schnittpunkte der (ganzzahligen) Längen- und Breitengrade, von denen 33 Stück in Deutschland liegen. Bielefeld befindet sich zwar ziemlich genau auf dem 52. Grad nördlicher Breite, aber dummerweise mindestens so genau zwischen dem 8. und dem 9. Grad östlicher Länge. Der "Halbkonfluenzpunkt" innerhalb Bielefelds dürfte übrigens täglich von mehreren tausend Autos überquert werden. Also hat man als Bielefelder die freie Wahl, entweder den westlichen K-Punkt bei Warendorf oder den östlichen hinter Lemgo zu besuchen. Ich habe mich am Wochenende für letzteren entschieden.
Nach ziemlich genau zwei Stunden gemütlichen Radfahrens (ich war extra früh gestartet, um der Mittagshitze zu entgehen) hatte ich den Ort Hagendonop erreicht. Die erste Frage war dann: Wo liegt jetzt der Konfluenzpunkt genau? Die Antwort ist schwerer, als man vielleicht zunächst denkt, trotz oder gerade wegen GPS. Denn die exakte Lage des Schnittpunkts hängt davon ab, welches Koordinatensystem man zugrunde legt. Geht man nach dem amtlichen deutschen System ("Potsdam-Datum" genannt), dann ist der Punkt netterweise durch einen kleinen Findling mit einer Plakette markiert.Zumindest so in etwa, mein GPS-Gerät war der Meinung, dass der Stein ein paar Meter vom richtigen Ort entfernt ist - ich hab' in aber trotzdem mal dort liegen lassen...
Das in der GPS-Welt übliche Koordinatensystem nennt sich WGS84, und wenn man danach geht, wird der Konfluenzpunkt 52N/9E durch keinerlei Stein oder sonstiges markiert, sondern liegt mitten in einem Klee-Feld, rund 180 Meter von dem Findling entfernt. Auch sonst kommt der Ort einem nicht irgendwie besonders vor, und doch scheint er auch für andere Leute eine magische Anziehungskraft zu haben. Wenigstens einen weiteren Trampelpfad konnte ich erkennen (auf dem letzten Foto links zu sehen), ich war also anscheinend nicht der erste an diesem Tag, der erleben wollte, wie sämtliche Nachkommastellen auf dem GPS-Gerät auf Null springen. Während ich gerade so mittem im Klee stand, wurden zwei der Strohballen vom benachbarten Feld abgeholt, und ich rechnete schon mit einen Anpfiff, weil ich schliesslich Privatgrundstück betreten hatte. Aber vermutlich kannten die Besitzer das schon und hatten sich damit abgefunden, dass öfters irgendwelche Verrückten auftauchen, die aber im Grunde harmlos sind.
Mal schauen, ob ich mir den anderen Konfluenzpunkt auch noch vornehme, oder ob das genug Aufregung für einen Sommer war. Auf alle Fälle werde ich noch ein wenig weiter mit Google Maps und der zugehörigen API experimentieren. Ich habe den Eindruck, dass man damit wirklich nette Sachen machen kann.
2006-07-08
Le Tour sans des drogues
Wer's glaubt wird seelig...
Während heute in Stuttgart und morgen in Berlin zum letzten mal der Lederball über das Feld gescheucht wird, ist erst ein Drittel der Tour de France 2006 um. Und obwohl das Fahrerfeld bereits vor dem Start reichlich dezimiert wurde, dürfte es eine der interessantesten Schleifen seit Jahren werden - oder vielleicht gerade deswegen. Weil die (vermeintlichen) Favoriten fehlen, können sich jetzt plötzlich ganz andere Fahrer zeigen, die sonst nur Wasserträger gewesen wären. Und obwohl (endlich) einmal recht konsequent gegen Doping vorgegangen wurde: Wer glaubt, dass die Tour dieses Jahr damit sauber wäre, dürfte sich einer Illusion hingeben. Andererseits: Eine gewisse partielle Blindheit muss man wohl haben, sonst braucht man sich für (Profi-)Radsport garnicht erst zu interessieren. Was nicht heisst, dass man den Kampf gegen das Doping aufgeben darf - gerade auch als Fan sollte man den Wunsch nach einem sauberen Sport artikulieren. Daher verweise ich mal auf folgende Initiative:
Weswegen ich aber eigentlich schreibe: Ich hatte je bereits auf die Etappen-Beschreibung für Google Earth hingewiesen (die ich nochmal etwas nachgebessert habe). Mehr durch Zufall habe ich erfahren, dass man KML-Dateien auch mit Google Maps darstellen kann (jaja, ein Blick in die Doku hätte bestimmt weitergeholfen). Also das ganze nochmal für alle, die nicht jedesmal Google Earth starten wollen, wenn sie sich schnell mal die Strecken der Tour ansehen wollen:
- Prolog in Straßburg
- Straßburg - Straßburg
- Obernai - Esch-sur-Alzette
- Esch-sur-Alzette - Valkenburg
- Huy - Saint-Quentin
- Beauvais - Caen
- Lisieux - Vitré
- Saint-Grégoire - Rennes (c.l.m. individuel)
- Saint-Méen-le-Grand - Lorient
- Bordeaux - Dax
- Cambo-les-Bains - Pau
- Tarbes - Val d'Aran, Pla-de-Beret
- Luchon - Carcassone
- Béziers - Montélimar
- Montélimar - Gap
- Gap - l'Alpe d'Huez
- le Bourg-d'Oisans - la Toussuire
- Saint-Jean-de-Maurienne - Morzine
- Morzine - Mâcon
- le Creusot - Montceau-les-Mines (c.l.m. individuel)
- Sceaux-Antony - Paris, Champs-Elysées
2006-06-25
Au cas où le football ne t'intéresse pas ...
Wir fahren nach Paris! Wir fahren nach Paris!
Nein, nein, niemand ist im falschen Film. Nur während hier in Deutschland das WM-Fieber ungeahnte Ausmaße annimmt, läuft bereits der Countdown für das nächste sportliche Großereignis: Die Tour de France 2006. Und wer sich (vielleicht zu Recht) über den neuerwachten Patriotismus in unserem Land wundert, der müsste doch beruhigt feststellen, dass, abgesehen von der Hymne für den Gesamtsieger am letzten Tag, die Tour weitestgehend frei von nationaler Symbolik ist. Es gibt eben kein "Team Deutschland", das man bejubeln könnte, und das dem Rest der Welt zeigen muss, dass es besser ist.
Am 1.7. geht es in Straßburg los, drei Wochen später geht es in Paris über die Ziellinie. Ich erwarte natürliche eine ausführliche Berichterstattung durch unseren Lokalreporter vor Ort! Und nachdem Lance Armstrong die Tour zu dem gemacht hat, was sie in den letzten sechs Jahren war (nämlich ziemlich langweilig), dürfen wir im Jahr 1 nach L.A. wirklich gespannt sein. So viele Anwärter auf die Titelnachfolge gab's schon lange nicht mehr. Und, bar jeglicher patriotischer Gründe, fände ich einen erneuten Sieg von Jan Ullrich natürlich nicht schlecht. Er scheint dieses Jahr in einer guten Form zu sein, wenn man den Gewinn des Einzelzeitfahrens beim Giro d'Italia und den Gesamtsieg der Tour de Suisse betrachtet. Aber wie eine alte Tour-Weisheit sagt: "Das Classement wird in Paris gemacht."
Und auch in diesem Jahr kann man sich die Tour der Leiden wieder wunderbar mit Hilfe von Google Earth näher ansehen. Wie schon im letzten Jahr habe ich die Etappen-Daten, die die ARD netterweise bereitstellt, mit ein paar (mehr) Zeilen Perl in KML konvertiert. Das Ergebnis kann man als handliche KMZ-Datei herunterladen. Auf den Bildern sind die Brecher der diesjährigen Schleife zu sehen: Der Col de Sourdet und der Col de Tourmalet in den Pyrenäen, und der Col d'Izoard in den Alpen. Wer all das hinter sich gelassen hat, kann dann noch ein paar gemütliche Runden in Paris drehen, immer über den Champs-Élysées, den Place de la Concorde um und die Jardins des Tuileries herum.
Bei Google Earth hat sich übrigens erneut einiges getan. Zum einen gibt es eine Beta-Fassung der nächsten Version, diesmal auch für Linux. Und nachdem Deutschland (naja, fast ganz Deutschland) hochauflösend betrachtet werden kann, sind nun nochmal etliche Gebiete weltweit hinzugekommen, in denen man nun auf Entdeckungsreise gehen kann. Und wenn man weiss, wo man suchen muss...
Auf dem einen Bild sieht man eine Errungenschaft der Sowjetunion der 1960er Jahre, ein Ekranoplan, ein Bodeneffektfahrzeug. Von westlichen Spionen wurde es liebevoll "Caspian Sea Monster" getauft, da sich zunächst niemand vorstellen konnte, was ein derartig riesiges Flugzeug mit lächerlich kurzen Stummelflügeln darstellen sollte. Nun wartet es in Kaspiysk auf bessere Zeiten. Das andere Bild stammt auch aus der ehemaligen Sowjetunion, und zeigt den "Kampf gegen den Terrorismus" nach russischer Lesart. Die Aufnahme zeigt Häuser in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny, die vermutlich im ersten Krieg 1995 zerstört wurden.
Aber auch viele andere Orte kann man nun erkunden, sei es das Radioteleskop von Arecibo auf Puerto Rico, das Kosmodrom von Baikonur oder die Europäische Südsternwarte. Übrigens kann man sich von vielen Wikipedia-Artikeln mit Ortsbezug sehr bequem entweder zu Google Maps durchklicken, oder einen passenden placemark für Google Earth on-the-fly erzeugen lassen.
2006-05-31
Familienleben
Irgendwie gibt's derzeit nicht viel zu berichten. Daher habe ich mir überlegt: Wenn schon Java- und XML-Koryphäen wie Elliotte Rusty Harold sich nicht zu schade sind, von ihrem Hobby "Birding" zu berichten, dann kann ich das auch. Ich würde es zwar nicht direkt als Hobby bezeichnen, aber in den letzten Tagen bin ich doch öfters Richtung Obersee gegangen, um mal ein wenig abzuschalten und auf andere Gedanken zu kommen. (Und eine gewisse Affinität zu Wasservögeln können bestimmte Mit-Blogger ja auch nicht verheimlichen :)
Im Augenblick lohnt es sich nämlich zuzuschauen, wie das Leben dort regelrecht explodiert. Obwohl sie hier eigentlich garnicht zu Hause ist, trifft man die Kanadagans (Branta canadensis) inzwischen regelmäßig in Parks und an Seen an. Dass es der Bielefelder Population anscheinend gut gefällt erkennt man daran, dass dieses Jahr gleich zwei Familien ihren Nachwuchs aufziehen.
Ein Paar kümmert sich um acht inzwischen Halbstarke, ein anderes hat zwei etwas jüngere Küken. (Gestern waren es noch drei. Ich fürchte, da hat sich die Natur kurz von ihrer gnadenlosen Seite gezeigt.)
Und während ich ja so meine Probleme mit der Erziehung von Kindern und Jugendlichen hatte, scheint das in dieser Familie einwandfrei zu klappen.
Nicht ganz so exotisch ist der Nachwuchs diverser Stockenten-Paare (Anas platyrhynchos). Leider war das Licht schon zu schlecht, um gute Aufnahmen machen zu können. Und mitten auf dem See, weit jenseits des Bereichs, den meine Kamera erfassen könnte, scheint eine Reiherente (Aythya fuligula) zu brüten.
Auch sonst tummeln sich am Obersee regelmäßig Gäste aus fernen Ländern. Auf dem einen Foto meine ich eine Nilgans (Alopochen aegyptiacus) erkennen zu können, sicher bin ich mir aber nicht. Ich habe mich schon bei anderen Wasservögeln am Obersee vertan und sie für tolle Exoten gehalten, und hinterher haben sie sich dann einfach als geflüchtete Zucht-Enten herausstellten. Dafür bin ich mir aber ziemlich sicher, im letzten Jahr eine Streifengans (Anser indicus) erwischt zu haben. Allerdings dürfte auch sie laut Wikipedia vermutlich nicht freiwillig aus ihrer angestammten Heimat nach Ostwestfalen gekommen sein. Ich weiß noch, als das Tier plötzlich vor mir stand, und ich dachte: "Moment einmal, die hast Du doch schonmal gesehen!" Zuhause schnell die DVD von "Nomaden der Lüfte" herausgekramt und tatsächlich, das war die Art, die auf ihrer jährlichen Wanderung den Himalaya überfliegt.
P.S.: Um kurz auf mein Familienleben einzugehen: Ich möchte die Gelegenheit nutzen, meinem Vater zum heutigen Geburtstag zu gratulieren. Dass ich mich überhaupt ein wenig für die Natur um mich herum interessiere, habe ich ihm zu verdanken. Ich weiß garnicht, wie oft ich als kleiner Junge mit ihm durch's Oppenweher Moor gestiefelt bin, auf der Suche nach Libellen, Vögeln, Fröschen, Kröten und sonstigem Getier. Ohne diese Prägung (pun intended) wären das da oben vermutlich für mich nur irgendwelche "Enten oder sowas", an denen ich achtlos vorbeilaufen würde.
2006-04-30
neulich in Bielefeld: Nachtansichten 2006
Siehe auch meinen Bericht zu den Nachtansichten 2007!
Diesen Samstag fanden erneut die Nachtansichten in Bielefeld statt, und nachdem mir letztes Jahr die Idee recht gut gefallen hatte, sich in einer Nacht durch die lokale Kultur zappen zu können, wollte ich mir das dieses mal natürlich nicht entgehen lassen. Auch von dem deutlichen schlechteren Wetter und der kurzfristigen Absage meiner Begleitung lies ich mich nicht abschrecken...
Los ging es im Historischen Museum. Die zwar recht überschaubare, aber dennoch sehr interessante Ausstellung "Burgen - Geheimgänge - Zauberei" erklärt, wie die Menschen, seitdem sie sesshaft geworden sind, ihre Wohnungen und ihr Hab und Gut zu schützen versuchen (der Titel der Ausstellung ist also nicht ganz passend). Das betrifft einerseits Türen, Schlösser, Geheimfächer und Tresore, andererseits aber auch Hausgeister und ihre Besänftigung und anderen (Aber-)Glauben. Abgerundet wird das ganze durch Informationen der örtlichen Polizei, wie man seine eigene Wohnung schützen kann. In dem Kontext vermisst habe ich natürlich jegliche Information zum Entsperren von Schlössern. Eine entsprechende Vorführung würde sicherlich auch so manchen Zuschauer erst erstaunen und dann erschrecken.
Auf den folgenden Stationen wurde mir klar, was ich immer schon geahnt habe: Mir fehlt einfach der Bezug zur bildenden Kunst. Im Lichtwerk neben dem Historischen Museum war eine kleine Ausstellung, und (nach einer Fahrt mit dem Nachtansichten-Shuttle) war ich kurz beim WDR, um mir die Ausstellung "ModeMachtMenschen" anzusehen. Den Titel fand ich deswegen recht spannend, weil ich an meinem neuen Arbeitsplatz natürlich auch die Aufteilung der Menschheit in zwei Gruppen beobachten kann: Solche, die sich die Sauerstoffzufuhr mit Hilfe von bunten Tüchern abschneiden, und solche, die das bleiben lassen. Einen Diskurs zu diesem Thema hätte ich ausgesprochen spannend gefunden. Stattdessen waren Arbeiten des Bereichs Gestaltung/Mode der FH Bielefeld ausgestellt (die sicherlich nicht schlecht waren, meiner Meinung nach aber nur bedingt einen Bezug zum Titel der Ausstellung hatten), und Werbeplakate aus den letzten Jahrzehnten, über die man heute schmunzeln kann. Irgendwie sprach mich das nicht wirklich an.
Also weiter ging es, zu Fuß die Kreuzstraße entlang, kurz in der Neustädter Marienkirche vorbeigeschaut, und in's Naturkundemuseum. Auch hier fand ich die Ausstellung im oberen Stockwerk eher ernüchternd: Ein Labyrinth aus von der Decke hängenden Leinenbahnen, mit Rätseltexten, deren Lösung verschiedene Naturprodukte (Getreidekörner, Wachs, usw.) waren, die man dann in dazugehängten Beuteln ertasten konnte. Das war auch wieder mehr Kunst als Information, und außerdem für einen größeren Publikumsauflauf völlig ungeeignet.
Das war also alles noch nicht wirklich prickelnd. Eigentlich wollte ich auch nur die Zeit überbrücken zum ersten festen Termin, den ich mir vorgenommen hatte: Um 20 Uhr sollte die Big-Band der Universität Bielefeld im Bunker Ulmenwall spielen. Wegen Uni-Band war wohl 20 Uhr c.t. gemeint, und dank "Bielefelder c.t." ging es dann auch erst um etwa 20:20 Uhr los. Bei der etwas längeren Wartezeit wurde mir auch wieder klar, warum ich Kneipen und ähnliche Menschenaufläufe nicht mag. Wann wird Deutschland in den Kreis der zivilisierten Länder aufgenommen, und ein Rauchverbot an solchen Orten eingeführt? Wie dem auch sei, das Konzert begann mit der Warnung, dass die Lokalität klein, die Decke niedrig und die Band relativ groß (ca. 20 Musiker) sei. Man werde versuchen, sich zurückzunehmen, aber es könne schon mal etwas lauter werden. Na gut, so lange die Musik dazu passt, soll mir das recht sein. Und in der Hinsicht wurde ich wirklich nicht enttäuscht. Seit meiner Schulzeit finde ich Big-Band-Musik richtig gut, vor allem wenn man merkt, dass da keine Profis spielen, sondern Hobby-Musiker, die das aus Spaß an der Freude machen. Da darf ein Solo auch schon mal etwas schräg klingen, oder der Einsatz verpatzt werden. Egal, Hauptsache die Stimmung ist super.
Nach der ersten Hälfte des Konzerts, und nachdem ich mich aus der Enge des Bunkers gewunden hatte, ging es in Richtung des zweiten festen Termins. Wie schon im letzten Jahr wurde in der Altstädter Nicolaikirche indische Musik dargeboten (wieder von den Herren Ammermann/Sitar und Gründling/Tabla). Und wie schon im letzten Jahr das gleiche Spiel: Leute kommen mitten im Konzert, setzen sich geräuschvoll hin, hören zwei Minuten zu, und gehen wieder, weil ihrer Meinung nach nichts passiert. Ich glaube, ausser mir haben vielleicht ein Dutzend weiterer Zuhörer die komplette Stunde "durchgehalten". Im Anschluß habe ich mir noch die Fotoausstellung von Igor Kostin zum Thema Tschernobyl angesehen. Auf den Bildern war die Arbeit der Liquidatoren zu sehen (ohne die sich vermutlich noch viel mehr radioaktives Material über Europa verteilt hätte), und das Leben der Leute, die die Region um den Reaktor nicht verlassen wollten oder konnten. Diese Fotos haben mich sehr bewegt, vielleicht weil sie eben die Realität zeigten, und keine Kunst (im Sinne von "künstlich") waren.
Die nächste Station war der der Alte Markt, wo das Duo "Lauschgold" (E. Huber/Harfe und M. Eisenreich/Violine) der Kälte trotzte. Wer immer auf die Idee kam, zwei Saiten-Instrumentalistinnen im April in Bielefeld auf einer offenen Bühne zu präsentieren, sollte dort zur Strafe eine Woche im Zelt campieren. Auch die aufgestellte Gaslampe dürfte die Temperatur nur wenig angenehmer gemacht haben. Die beiden nahmen es mit bairischem Humor und brachten irischen Folk, jiddischen Klezmer und amerikanischen Swing, dass man die Kälte bald vergessen hatte.
Der letzte Abstecher auf dem Weg nach Hause war dann die Süsterkirche. Das war im letzten Jahr für mich der absolute Geheimtipp. Dieses Jahr war die Musikauswahl allerdings etwas konservativer, und ich habe mir nur eine Gruppe angehört. "Ellijora und Freunde", ein achtköpfiger gemischter Chor, sang u.a. zwei Stücke von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Das ist zwar nicht unbedingt mein Musik-Stil, aber es passte einfach, um den Abend ausklingen zu lassen.
Nach einem etwas holprigen Start haben sich die Nachtansichten wieder einmal richtig gelohnt. Ich bin schon gespannt auf das nächste Jahr, dann zur Abwechslung vielleicht mal wieder mit trockenem Wetter und Temperaturen um die 20 Grad.
2006-04-23
Stupid AJAX Tricks
Ich war vor einiger Zeit über etwas verschlungene Umwege auf ein Film-Quiz gestoßen (eigentlich sind's ja zwei). Abgesehen davon, dass ich erschreckend viele Filme nicht erkannt habe, dachte ich mir: Das muss man doch auch selber machen können. Da ich aber einerseits noch nie mit ECMAScript (besser bekannt als JavaScript) programmiert habe, andererseits einmal AJAX ausprobieren wollte, entwickelte sich folgender Plan: Gerade so viel JavaScript auf Client-Seite wie nötig (und ein guter Teil ist aus^H^H^Hvon der obigen Vorlage gekl^H^H^H^Hangeregt), und den Rest auf der Server-Seite machst Du klassisch in Perl.
Was soll ich sagen: Es scheint funktioniert zu haben. Hier also meine beiden Film-Quize:
Film-Quiz Nummer 1 Film-Quiz Nummer 2Im Gegensatz zu den oben erwähnten Vorlagen werden die Eingaben erst überprüft, wenn man "Return"/"Enter" (meinetwegen auch die "Eingabetaste") drückt. Die Eingabe wird dann asynchron an den Server geschickt, mit der richtigen Antwort verglichen, und ob Ihr recht habt oder nicht, sagt Euch dann das Licht. Eigentlich handelt es sich dabei genaugenommen um AJAT oder AJAA, denn statt XML wird einfacher Text hin- und hergeschickt, aber das scheint auch nicht weiter zu stören. Nach einigen Anfangsproblemen sollten die Seiten mit Firefox, Opera und dem Internet Explorer funktionieren. Konquerer/Safari konnte ich nicht testen, Kommentare zu sonstigen Kompatibiltätsproblemen sind willkommen. Und: Ja, die Seiten könnten natürlich noch etwas gestylt werden. Es ging mir erstmal um die Technik... Update: Die Seiten sehen zwar jetzt nicht viel besser aus, aber immerhin sind auch sie jetzt komplett Tabellen-befreit. Aber CSS und ich werden wohl nie wirklich dicke Freunde werden. Und dass der Internet Explorer das Scoreboard nicht rechts oben in der Ecke fixiert, dafür kann ich auch nix. Pech für alle diejenigen, die dem falschen Browser vertrauen... Dafür gibt es jetzt noch ein drittes Quiz, das, so hoffe ich, deutlich schwerer ist als die beiden anderen ist. Achja: In der IMDB spicken gildet nicht, damit ist das ja viel zu einfach.
2006-04-07
¡Mi nuevo trabajo!
Es war ja von Anfang an klar, dass mein Gastspiel in der Genetik nur von kurzer Dauer sein würde. Die Suche nach Projekten, die ich einerseits in der Zeit gut abschließen konnte, mit denen ich aber andererseits keinen größeren Schaden anrichten würde, führte schließlich dazu, dass ich mich mit dem Thema "Content Management Systeme" auseinandergesetzt habe. Der von mir am Ende präferierte Kandidat (der im eigentlichen Sinne überhaupt kein CMS ist), war dann Zope. Mir persönlich gefiel diese Lösung deutlich besser als all die anderen Systeme, die derzeit hip und en-vogue sind. Wenn ich irgendwann mal dazu komme, werde ich definitiv Python lernen und mich weiter damit beschäftigen. Ob die Genetik jemals ein CMS auf dieser Basis erhalten wird, das ist ein ganz anderes Thema...
Von der parallel stattfindenden Job-Suche hatte ich ja schon etwas erzählt. Um's kurz zu machen: Der Job bei Frankfurt war nix (beide Seiten haben sich eine Woche später gegenseitig bestätigt, dass sie den jeweils anderen zwar ganz toll fänden, beruflich aber keine gemeinse Zukunft sehen). Dafür hätte ich in Basel nach einem zweiten Besuch Anfang März sofort anfangen können. Habe ich dann aber doch nicht.
Etwa genau zu der Zeit fragte nämlich ein Bekannter (tststs, wenn Martin jetzt eine Web-Seite hätte, könnte ich ja einen link setzen) nach, ob mich ein Kollege von ihm wegen eines Stellenangebots kontaktieren könne. Klar, warum nicht. Das Ende vom Lied ist, dass ich jetzt seit einer Woche bei Telefónica in Verl arbeite, in der Abteilung von Peter Dräxler. Und mit Jens-Olaf im gegenüberliegenden Büro ist noch ein weiterer Ex-UniBi-ler und NWIler dabei. Aber das war's dann auch schon an "bekannten" oder "gewohnten" Dingen. Bisher war DSL für mich einfach ein Kabel, das aus der Telefondose kommt. So gaaaaanz langsam beginne ich zu verstehen, was am anderen Ende der Leitung passiert. Diese Woche war dermaßen voll mit neuen TLAs, ETLAs und XETLAs, dass mir ziemlich der Schädel brummt. Und wenn dann noch Telco-Englisch und Telekom- bzw. Bundespost-Deutsch aufeinanderprallen...
Zum Schluss der Woche wurde es dann insofern nochmal spannend, als sich der neue Partner (hmm, ich lass den Begriff erstmal so stehen) von Telefónica vorstellte: O2 (can do, ganz genau). Mal schauen, wie sich das Unternehmen in den nächsten Monaten weiterentwickelt. Genug Arbeit scheint es auf alle Fälle zu geben.
2006-04-03
neulich im Kino: "Havanna Blues"
Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Das Lichtwerk ist umgezogen und hat jetzt im Ravensberger Park ein neues, altes Gebäude gefunden, die "alte Tischlerei". Im Vergleich zu den örtlichen Cineplexen ist das Ambiente deutlich angenehmer. Und auch das Publikum unterscheidet sich merklich. Ich weiss nicht, aber ich kann gut darauf verzichten, durch knöcheltiefes Popcorn waten zu müssen, nur weil sich einige Leute nicht benehmen können...
Und wie es sich für ein Kino gehört, das etwas abseits vom Mainstream arbeitet, kann man hier jede Menge Filme ergattern, die man in den oben erwähnten Film-Fabriken nicht zu sehen bekommt. So habe ich mir am Wochenende "Havanna Blues" angesehen. Vordergründig geht es um eine junge, aufstrebende Band in Kubas Hauptstadt, die mit Hilfe einer spanischen Plattenfirma eine steile Karriere starten könnte. Genaugenommen ist der Film aber ein unglaublich interessantes Portrait der (jungen) Bevölkerung Kubas, die einerseits all die Probleme des Landes wahrnimmt und täglich darunter leidet, die aber andererseits ihrer Heimat nicht einfach den Rücken kehren will. Der Deal mit der Plattenfirma funktioniert nämlich nur, wenn die Musiker in den USA als arme, ausgebeutete Flüchtlinge herumgereicht werden können. Das sehen einige einerseits als Verrat an der Heimat an, würde ihnen aber vor allem die Heimkehr unmöglich machen. Der Zuschauer darf bis zum Schluss des Films gespannt sein, wer sich wie entscheidet.
Meiner Meinung nach gelingt dem Film der schwierige Spagat, unparteiisch zu bleiben. Jeder Akteur, und letztendlich auch der Zuschauer, muss selber entscheiden, wie er die Situation auf Kuba einschätzt und welche Konsequenzen er daraus zieht. Ich finde es wirklich erstaunlich, dass der Film auf Kuba (und damit sicherlich mit Duldung der Regierung) gedreht werden konnte.
Wer will, kann die Politik in dem Film auch einfach ausblenden. Während "Buena Vista Social Club" der Musik der 50er Jahre ein verdientes Forum verschaffte, bekommt man hier ein breites Spektrum der aktuellen kubanischen Musikszene gezeigt. Alleine dafür ist der Film einen Besuch wert.
Wer das Lichtwerk und/oder eine andere Ost-/West-Komödie sehen will: Laut Vorschau läuft demnächst "Alles ist erleuchtet". Beinahe hätte ich den Hauptdarsteller ohne spitze Ohren nicht erkannt. Nein, nicht den, sondern den...
2006-03-28
The Wizards Strike Back
Wie hieß der Film nochmal, von dem ich hier neulich erzählte? Richtig: "The Heralds of Resource Sharing". Und weswegen ist der Film von Google Video verschwunden? Richtig: Wegen "Copyright Violation". Wenn das nicht Ironie ist...
Netterweise wurde ich von einem Leser darauf hingewiesen, dass es Leute gibt, denen die juristischen Spitzfindigkeiten anderer Länder ziemlich egal sind. Der Film ist (derzeit) bei Ihrem freundlichen Hacker um die Ecke zu finden.
Es bleibt jetzt nur die Frage: Hätte mich der Leser nicht per EMail darauf hingewiesen, sondern per Kommentar in diesem Blog, wäre ich dann schneller ein Opfer der "Lex Heise" geworden, als ich "negative Feststellungsklage" tippen kann? IANAL, und das ist wohl auch gut so.
2006-03-24
Die OWL-Verschwörung
SIE haben wieder zugeschlagen! Und diesmal haben SIE Google bzw. Google Earth unterwandert!
Google Earth wurde heute um hochauflösendes Kartenmaterial für Deutschland erweitert. Wie es in der Erklärung heißt: "We now have almost all of Germany covered in high-resolution, ...". Und tatsächlich kann man sich viele Dinge in einer nie gekannten Auflösung anschauen. Hier ein paar Beispiele:
Universität Bielefeld
Forschungszentrum Jülich
Flugplatz Gütersloh
Paderborn Lippstadt
Da ein zentrales Thema dieses Blogs einmal "Schule" war, habe ich mich auf die Suche nach meinen ehemaligen Bildungsstätten begeben:
Grundschule Oppenwehe
Söderblom-Gymnasium Espelkamp
Und dann wollte ich mir natürlich meine Schule ansehen. Doch, welche Enttäuschung:
irgendwo auf diesem Bild ist das Städtische Gymnasium Steinheim
Leider betrifft das "almost" aus der Presseerklärung ziemlich genau OWL bzw. den Kreis Lippe.
ganz OWL ist umzingelt von hochauflösenden Aufnahmen
Warum? Warum hier?? Warum wir??? Was haben wir IHNEN denn bloß getan? Aber noch gibt es ja den GeoServer NRW, der all die Daten bereit hält, die man in Google Earth vermisst. Noch, bis SIE auch ihn unter ihre Kontrolle gebracht haben...
2006-03-19
The Return of The Wizards Who Stay Up Late
Kaum zu glauben, aber es ist schon wieder 10 Jahre her, dass Katie Hafner und Matthew Lyon in dem Buch "Where Wizards Stay Up Late" von den Anfängen des Internets erzählten (die deutsche Übersetzung hat den etwas gewöhnungsbedürftigen Titel "ARPA Kadabra"). Obwohl das Buch einige Kritik einstecken musste (von Leuten, die dabei waren), so ist es doch eine spannend erzählte Geschichte darüber, wie Ende der 1960er, Anfang der 1970er das ARPANET entstand - um nicht zu sagen: Von enthusiastischen Wissenschaftlern und Studenten zusammengelötet wurde.
Und gerade passend zum 20. Geburtstag der IETF wurde ein Dokumentarfilm ausgegraben und über Google Video zur Verfügung gestellt, der sozusagen der Film zum Buch ist. 1972 enstand "Computer Networks: The Heralds of Resource Sharing", und es treten viele der wichtigen Protagonisten auf: J.C.R. Licklider erzählt die Rahmenhandlung, Bob Kahn beschreibt, wie IMPs das Rückgrat des Netzes bilden, und Frank Heart und Larry Roberts zählen die Vorteile einer Vernetzung auf. Spannend finde ich vor allem, dass Licklider das ganze Projekt nicht einfach nur als technische Herausforderung ansieht, sondern er schon recht plastisch die Vision einer Welt beschreibt, in der Informationen für alle leicht zu erreichen sind und auf diesem Wege Menschen auf eine völlig neue Art zusammen arbeiten und Gedanken austauschen können. Vor allem die Idee des freien Zugangs zu den Informationen ist meiner Meinung nach deutlich herauszuhören. Er hat wohl nicht mit den Institutionen gerechnet, die das etwas anders sehen...
Ach ja: Um Minute 16 herum sieht man einen jungen Mann an einem Terminal sitzen. Eigentlich kann's vom Alter her nicht passen, aber ich könnte schwören, dass das Larry Wall ist. Hier ein Fahndungsfoto zum Vergleich. Sachdienliche Hinweise werden im Kommentarbereich dieses Blogs entgegengenommen.
Update: Nein, es ist nicht Larry Wall. Wenn man sich den Einlog-Vorgang genauer ansieht, erkennt man, dass dort das Utah TENEX verwendet wird, und sich ein Benutzer "Murphy" anmeldet. Ein wenig gegoogle liefert dann eine Übersicht des ARPANETs von 1972, und die beiden hosts bei BBN gehörten Dan Murphy. Die Suche noch etwas verfeinert, und man landet schließlich auf seiner aktuellen homepage. Er war bei BBN für die Entwicklung von TENEX auf der PDP-10 verantwortlich, das er später bei DEC (heute HP, zwischenzeitlich mal Compaq) zum Betriebssystem TOPS-20 weiterentwickelt hat. Damals, als hardware noch diese Bezeichnung verdiente. Auch wenn's eine andere Baustelle ist, aber besonders schön finde ich ja das Schicksal dieser alten VAX...
Update 2: Google Video trägt das Label "Beta" wohl zu recht. Leider liefert der obige Link derzeit (22.3.2006) eine Fehlermeldung, aber keinen Film. Vielleicht haben zu viele Leute auf einmal darauf verlinkt, oder es hat sich doch noch ein Rechteinhaber gefunden, der was gegen die Veröffentlichung hatte. Daher als schwacher Trost der Verweis auf die zugehörige Seite auf Wikipedia.
Update 3: Inzwischen ist der Film wieder bei Google Video aufgetaucht, aber unter einer anderen ID. Und siehe auch meinen Folge-Artikel zu diesem Thema.
2006-02-23
Ketten-Blog-Massaker
Nee, is' klar... Das musste ja irgendwann mal kommen: Kettenbriefe in Blogs. Unter dem Begriff "Medienstöckchen" kursiert derzeit anscheinend der Trend, von einem Blogger mit der Beantwortung von ein paar Fragen beauftragt zu werden, und diesen Auftrag dann an vier weitere, noch völlig ahnungslose Opfer weiterzugeben. Immerhin dürfte das noch eine Weile so weitergehen, solange das Moore'sche Gesetz für Blogs gilt.
Und nun ist mir von Vella das Stöckchen zugeworfen worden. Es werden zwar keine Sanktionen angedroht, wenn man die Kette abreissen lässt, aber na gut... Here are the results of the Icelandic jury:
Vier Jobs, die ich in meinem Leben hatte:
- Zivildienstleistender in einer Werkstatt für psychisch Behinderte
- Systemadministrator
- Referendar
- Arbeitsloser
- Findet Nemo
- Le Fabuleux destin d'Amélie Poulain
- The One Where No One's Ready (Friends Season 3, Folge 2)
- The Sting (Futurama Season 5, Folge 9)
- Oppenwehe
- Jöllenbeck
- Vilsendorf
- schauen wir mal ...
Hier verweigere ich einfach mal die Aussage ...Vier Webseiten die ich täglich besuche:
- heise Newsticker
- Slashdot
- Google News (nachdem Yahoo News neulich umstrukturiert wurde)
- Paul, aka mudd1
- Stulle
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