2006-01-23

Reise Reise

Es gibt Sätze, da denkt man, die würde man nie im Leben sagen. Heute habe ich bei meinen Eltern angerufen und gesagt: "Ich bin in Mannheim - schon wieder!" Wie konnte es dazu kommen? Völlige Desorientierung? Landflucht? Oder ist Mannheim vielleicht der Nabel der Welt? Der gleichermaßen geneigte wie regelmäßige Leser wird sich erinnern, dass ich mich ja gerade beruflich umorientiere. Und dieses verlängerte Wochenende ging für zwei Vorstellungsgespräche drauf. Details werden an dieser Stelle aus taktischen Gründen natürlich nicht verraten, aber wen's interessiert kann mich gerne ausserhalb des Blogs fragen, und einige Kollegen werde ich sicherlich von mir aus damit behelligen. Freitag war ich in der Nähe von Frankfurt, und weil das Unternehmen dann doch etwas ausserhalb des Bereiches lag, der gut per ÖPN/FV zu erreichen ist, nahm ich das Auto. Und wenn man schonmal in der Nähe von Frankfurt ist, dann ist Mannheim auch nicht mehr wirklich weit weg (zumindest aus Sicht von Bielefeld). Vor allem war es aber schon Abend, als das Gespräch zu Ende war, und da ich Barbara (die ich Babsi nennen darf, und bei der ich bis heute nicht verstanden habe, ob sie bei SAP für IBM oder bei IBM für SAP arbeitet - nur, dass sie ganz viele Chefs hat, fast mehr als Kollegen :) schon seit Ewigkeiten mal besuchen wollte, habe ich mich quasi selber bei ihr eingeladen. Ich glaube, sie ist eine viel bessere Gastgeberin als ich ein Gast bin. Noch mal vielen Dank und schöne Grüße. Wir sind ein wenig durch die Mannheimer Quadrate geschlendert, eine wirklich faszinierende Gegend (der Artikel bei Wikipedia ist fast genauso lang wie der zum Thema Relativitätstheorie, und die versteht ja schon kaum jemand), und waren anschließend lecker essen. Am Samstag habe ich mich dann wieder auf den Rückweg gemacht. Am Montag hatte ich dann das nächste Gespräch, diesmal in Basel. (Bei genauerer Betrachtung hätte ich das vielleicht auch alles in einer Tour erledigen können, aber die gesparte Zeit wäre dann bestimmt für das Auseinandersortieren der Fahrtkostenabrechnungen draufgegangen...) Da das Gespräch am frühen Morgen veranschlagt war, bin ich am Sonntag gemütlich mit dem Zug gen Süden gefahren. Als ich am Abend ankam und mein Hotel gefunden hatte, bin ich noch ein wenig in der Nähe des Hotels herumgelaufen. Eigentlich dachte ich, ich hätte am nächsten Tag ein wenig Zeit für die Stadt. Vor allem, weil Basel über ein sehr dichtes Tram-Netz verfügt, und ich vom Hotel sogar ein mobility-Ticket bekam. Leider ... nein, "leider" ist das völlig falsche Wort ... auf alle Fälle hat das Gespräch deutlich länger gedauert, als ich erwartet hatte, und ich musste sogar meine Rückfahrt um eine Stunde nach hinten verschieben. So habe ich von Basel kaum etwas gesehen, und ich habe von meinen 100 SFr. (weniger wollte mir der Geldautomat nicht auszahlen) kaum etwas ausgegeben (obwohl, wenn ich das, was ich hier, nein hier, bezahlt habe, in Euro umrechne...). Zu guter Letzt hatte ich auf der Rückfahrt einen unerwarteten Zwischenstopp mehr - genau: in Mannheim, weil ich dort umsteigen musste. So kam es, dass ich innerhalb von 48 Stunden ziemlich viel von Deutschland, ziemlich wenig von Basel, und Mannheim gleich zweimal gesehen habe. Wie die Geschichte ausgeht, werde ich dann demnächst mal erzählen...

2006-01-02

Neues Jahr - Neues Glück - Alte Arbeit

Der medial gebildete Westeuropäer weiß: Der Verbrecher kehrt immer an den Tatort zurück. Und so bin ich nach fünf Jahren Abstinenz für ein kurzes Intermezzo an den Lehrstuhl für Genetik bzw. an's CeBiTec an der Universität Bielefeld zurückgekehrt. Allerdings ist der Spaß wirklich nur von begrenzter Dauer und ich hoffe, bis April/Mai anderweitig eine dauerhafte Tätigkeit gefunden zu haben. Wer also von einer netten Stelle hört... Und ich bin auch nicht unbedingt an Bielefeld gebunden. Anders ausgedrückt: "Have (Perl|XML|LaTeX|Love) - Will Travel"! Eine Diskussion im heise-Forum hat mich zwar leicht ernüchtert, auf der anderen Seite fand ich dann aber diese Stellenanzeige doch sehr ermutigend. Nein, nicht die Tatsache, dass dort mit MS-SQL gearbeitet wird, oder die etwas eigenwillige Schreibweise des Wortes "Entgeltabrechnung" (so einen Patzer sollte man sich mal in der Bewerbung leisten...). Nein, dass explizit jemand zwischen 35 und 45 Jahren gesucht wird. Gut, ist zwar auch eine Leitungsposition, aber es gibt anscheinend doch nicht nur Stellen für 22-Jährige mit 10 Jahren Berufserfahrung.