2005-10-16

neulich im Kino: "The Brothers Grimm"

Oder: Zuviel gewollt und zuwenig gekonnt. Durch diverse Filmkritiken vorgewarnt, bin ich mit nicht allzu großen Erwartungen in den Film gegangen. Das war wohl auch gut so. "The Brothers Grimm" ist ein Film, den man nicht unbedingt gesehen haben muss. An sich kann Terry Gilliam ja tolle Filme machen. "Brazil", "Twelve Monkeys" oder "The Fisher King" sind ja nun wirklich Aushängeschilder seines verschrobenen Humors - und das, obwohl es alles andere als Komödien sind. Und auch Brothers Grimm hätte ein solcher Film werden können. So hanebüchend der Plot auch ist - Jacob und Wilhelm Grimm als Kämpfer gegen Dämonen, Geister, Hexen und dergleichen mehr - er hätte funktionieren können. Diverse Schauspieler liefern wirklich witzige Vorstellungen ab, z.B. Peter Stormare (ein Schwede, der einen Italiener spielt), oder Jonathan Pryce (ein Brite, der einen Franzosen spielt, und neben Mackenzie Crook noch aus "Pirates of the Carribean" bekannt ist, und schon in diversen anderen Gilliam-Streifen mitgespielt hat). Das Hauptmanko sind aber die beiden Hauptdarsteller. Vielleicht ist es ja gerade der Erfolg von "Pirates" gewesen, der irgendjemanden auf die Idee gebracht hat, Matt Damon und Heath Ledger genauso nuschelig und unverständlich brabbeln zu lassen, wie Johnny Depp als Captain Sparrow. Aber vielleicht sind die beiden Schauspieler einfach nicht zu mehr fähig - dass Depp mehr kann, hatte ich ja bereits vor einiger Zeit berichtet. Selbst wenn der durchschnittliche amerikanische Zuschauer nicht weiss, dass die Gebrüder Grimm sich bestimmt besser artikulieren konnten, weil sie eben nicht nur ihre Märchen gesammelt haben - ein derartiges Herumgestammele, bei dem man die Dialoge nur sehr bruchstückhaft mitbekommt, ist einfach nur nervig. Leider bleibt aber auch das Drehbuch selbst hinter seinen Möglichkeiten zurück. Mit zwei oder drei richtig ekelhaften Szenen musste man natürlich rechnen, es ist halt immer noch Terry Gilliam. Was vielleicht etwas versöhnlich stimmen kann, ist die Ausstattung des Films. Na gut, ob Marbaden oder andere deutsche Städte wirklich so ausgesehen haben, sei mal dahingestellt, aber der Zauberwald ist schon recht nett. Und wer hat's gemacht? Die Tschechen haben's gemacht, der Film ist komplett in den Barrandov-Studios in Prag gedreht worden. Also dort, wo Pan Tau oder diverse andere Märchen verfilmt wurden. Aus technischer Sicht muss sich diese Produktion nicht hinter Filmen aus den USA oder Neuseeland verstecken. Tja, Fazit: Wem "Van Helsing" gefallen hat, der soll sich "Brothers Grimm" ruhig ansehen. Allen andern empfehle ich "7 Zwerge", denn da wird gezeigt, wie deutsche Märchen richtig durch den Kakao gezogen werden.

2005-10-11

Veranstaltungshinweis

Zum Glück findet auch in diesem Semester wieder das RBG-Seminar
http://www.techfak.uni-bielefeld.de/ags/rbg/lehre/2005wise-392192/
statt, das sich inzwischen zu einer festen Tradition entwickelt hat. Der Terminplan ist im Augenblick noch furchtbar leer, wird aber hoffentlich bald mit interessanten Vorträgen gefüllt werden. Einige Themen, die es in den letzten Semestern nicht geschafft haben, sind auf der obigen Seite zu finden. Weitere Dinge, zu denen ich gerne einmal einen Vortrag hören möchte, wären z.B. Um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. Also, am 18.10.2005 geht's los, um 16 Uhr (c.t.) in M3-115. Sagt "Örn schickt mich", und Ihr bekommt freien Eintritt!

2005-10-08

Tue gutes ...

... und sprich darüber. Um die Arbeit der IETF etwas transparenter zu machen, gibt es ab jetzt das IETF Journal. Herausgegeben wird es von der ISOC, und es soll in Zukunft dreimal pro Jahr erscheinen. (Wilde Spekulation: Immer nach einem Meeting?) Die Erstausgabe teilt sich - für eine Erstausgabe nicht ganz unüblich - in zwei Hälften: Einer kurzen Beschreibung der IETF und aktuellen Informationen der angrenzenden Organisationen einerseits, und einer Nachbesprechung diverser WGs auf der IETF 63 in Paris andererseits. Positiv fällt auf, dass die Artikel kurz und knapp sind. Ich denke, mit etwas Geschick kann sich diese Zeitschrift zu einem schönen Gegenstück zu Ciscos Protocol Journal entwickeln, das ja eher längere und technisch detailierte Artikel bringt. Und schön ist, dass man einigen seit Jahren bekannten Namen jetzt endlich mal ein Gesicht zuordnen kann. Und dass man nachlesen kann, was Leute, mit denen man jahrelang Tür an Tür gearbeitet hat, denn heute so treiben :)