2005-06-29

neulich im Kino: "The Hitchhiker's Guide to the Galaxy"

Ich war schon lange nicht mehr so gespannt auf einen Film wie auf diesen. Zwischen totalem Schrott und genialer Offenbarung war so ziemlich alles möglich. Wer mit der Erwartung ins Kino geht, eine werksgetreue Verfilmung zu sehen, muß unweigerlich enttäuscht werden. Denn um welches Originalwerk sollte es sich dabei handeln? Das Hörspiel? Das Buch? Die Fernsehserie? Das Computer-Spiel? Da Douglas Adams kurz vor seinem Tod noch an dem Drehbuch mitarbeiten konnte, war klar, dass der Zuschauer eine weitere Variation der Abenteuer von Arthur Dent, Ford Prefect, Zaphod Beeblebrox, Trillian und natürlich Marvin erleben würde. Es ist einfach unmöglich, alle kleinen Gags und skurrilen Anekdoten der Bücher direkt in den Film zu übernehmen. Wer das Buch nicht gelesen hat, kann sich über die völlig verdrehte Geschichte amüsieren, aber wer das Buch (bzw. die Bücher) kennt, wird viele Details finden, die ohne weitere Erklärung vorbeirauschen. Teilweise werden auch andere Werke von Adams verarbeitet, z.B. im Lebensstil der Vogonen. Im Vergleich zu den bisherigen Adaptionen gibt es viele Dinge, die besser umgesetzt wurden, als jemals zuvor. An einigen Stellen (z.B. dem Vogonen-Raumschiff) sieht das Set gewollt nach Filmstudio aus, aber in anderen Szenen (vor allem auf Magrathea oder auf dem Vogonen-Planeten) kommt aktuelle Computergrafik zum Einsatz, wie wir sie inzwischen aus anderen Filmem gewohnt sind. Die Sequenz nach dem Einsatz des unendlichen Unwahrscheinlichkeitsantriebs ist ein absoluter Hammer (mehr wird hier nicht verraten, das muss man einfach selber gesehen haben). Zu kritisieren gibt es eigentlich nur einen Punkt: Die Animationen aus dem "Anhalter" können mit den liebevoll gezeichneten Sequenzen aus der Fernsehserie nicht einmal ansatzweise mithalten. Alles in allem ist der Film rundum zu empfehlen. Bleibt nur zu hoffen, dass in einem halben Jahr eine anständige Fassung auf DVD erscheint. Was man da alles an Bonusmaterial mitliefern könnte...

Live aus dem Unterricht

Jetzt wird zurückgeblogt. Beispiele gefällig? Und weitere kommen bestimmt noch.

2005-06-28

Die Jugend von heute...

In den letzten Wochen habe ich im Differenzierungskurs Informatik der Klassen 9 ein wenig zugeschaut. Aufgabe war die Erstellung einer kleinen Web-Site aus vier bis fünf Seiten zu einem mehr oder weniger frei gewählten Thema. Und das ist dabei herausgekommen: Da es sich bei dem Kurs genaugenommen um einen kombinierten Informatik- und Erdkundekurs handelt, lag das Thema "ferne Länder" recht nahe (ähh... egal). Wie wäre es mit einem Urlaub in Italien? Der Niger ist vielleicht nicht unbedingt ein Urlaubsziel, aber die Probleme in Afrika gehen uns alle an. Sport spielt eine ganz große Rolle. Man kann ihn entweder aktiv betreiben, z.B. in Form von fernöstlicher Kampfkunst oder Skateboarding, oder eher passiv als Zuschauer. Einsamer Favorit dabei ist ganz offensichtlich Fußball: Hier geht's nach Dortmund zum BVB, der Confederations Cup ist schon so gut wie vorbei, aber die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr steht uns noch bevor. Nur wieso hat eigentlich niemand den beliebten Erstligaverein aus der Region genommen? Verstehe ich nicht... Dann gäbe es noch diverse Formen der Unterhaltung. Man kann Musik hören, z.B. den australischen Dauerbrenner AC/DC, oder man kann selber Musik machen, wie die Band "Delirium". Man kann sich zwei Stunden im Kino Weltraumschlachten ansehen (aber das Thema wurde in diesem Blog ja bereits ausgiebig behandelt), oder man kann sich auch einfach vor den Fernseher hocken und sich eine beliebte Sitcom ansehen (nein, ausnahmsweise ist es einmal nicht diese). Früher schraubten Jugendliche an ihren Mofas, heute schrauben sie an ihren PCs oder anderen elektronischen Geräten. Case-Modding nennt sich das ganze, wobei ich ja auf Mini-ITX-Boards als Ausgangsmaterial setze. Um an der eigenen Beziehung zu schrauben, helfen vielleicht ein paar Ratschläge weiter, und es ist bestimmt von Vorteil, immer hip und up-to-date sein. Aber vielleicht muß man garnicht in die Ferne schweifen, der Schüleralltag in der eigenen Klasse ist vielleicht auch schon spannend genug.

2005-06-19

neulich im Kino: "Batman Begins"

Früher fingen Märchen an mit "Es war einmal". Seit einiger Zeit scheint das Motto für einen Kino-Film zu sein "Es wird einmal". Das Wort des Jahres, das der geneigte Kinogänger unbedingt kennen muss, lautet "Prequel". Nachdem uns in "Episode III" die Vorgeschichte zu "Star Wars" erzählt wurde, hört "Batman Begins" da auf, wo "Batman" von 1989 anfängt. Aber im Gegensatz zu George Lucas' Jedi-Dämmerung gelingt hier der Versuch, eine schlüssige Vorgeschichte zu finden, und dabei einen unterhaltsamen Film zu machen. Anders als andere Superhelden musste Batman ja schon immer ohne Superkräfte oder genetische Veränderungen auskommen, allerdings konnte er immer auf ein reichhaltiges Arsenal von Erfindungen zurückgreifen. Der typische Entwicklungsprozeß, inklusive der unvermeidlichen Fehlschläge, wird schön dargestellt (Probefahrt im neuen Batmobil. "So what you do you think?" - "Does it come in black?"). Die innere Zerissenheit von Bruce Wayne, der seine Angst überwindet, und für den Rache nicht fremd ist, ist von einer ganz anderen Qualität als die von Peter Parker/Spiderman. Wie eben schon erwähnt, ist der Film trotz einer Länge von 140 Minuten unterhaltsam. Und das, obwohl es ein durchweg ernster Film ist. Es gibt ein paar lustige Sätze (fast alle von Michael Caine oder Morgan Freeman), aber das war's dann auch schon. Dieser Film hat nichts mehr gemeinsam mit den knallbunten Batman-Filmen der 90er Jahre (mit Pinguinen und Katzen, Men in Black oder dem Gouvernator), und erst recht nicht mit dem Real-Comic mit Adam West ("Holy atomic pile, Batman!", "Let's go, Robin. We've set another youth on the road to a brighter tomorrow."). Es gibt eine Reihe von Prügel-Szenen, denen man aber kaum folgen kann, weil sich die Kamera fast immer inmitten der Teilnehmer befindet. Es gibt einige recht verstörende Szenen, die die Freigabe ab 12 etwas zweifelhaft erscheinen lassen. Aber abgesehen davon wird eine tolle Atmosphäre erzeugt. Der Anfang des Films in einem fernöstlichen Kloster in den Bergen (gedreht auf Island), aber vor allem der Zerfall von Gotham-City wird mit atemberaubenden Bildern dargestellt. Laut imdb.com hat Regisseur Christopher Nolan der Crew vor Drehbeginn "Blade Runner" gezeigt, und genau daran muss man während des Films unweigerlich denken. Und während man bei den Star-Wars-Filmen einfach weiß, dass Coruscant am Computer erstellt wurde, ist man sich hier nie so ganz sicher, wo Kulissen, Aufnahmen existierender Städte oder Computergrafik zum Einsatz kamen. Insgesamt kann ich den Film empfehlen. Weitere freudige Überraschung: Cinestar hat das mit den Originalfassungen inzwischen etwas besser verstanden. Die Trailer zu den kommenden Filmen waren diesmal ebenfalls auf Englisch. Und dabei deutete sich schon das nächste Prequel an: "Pink Panther" mit Steve Martin ("He was found dead." - "Was it fatal?" - "Yes." - "How fatal?" - "Completely!"). Und so heisst es auch in Zukunft "Nach dem Film ist vor dem Film". Die Verfilmung von "The Hobbit" durch Peter Jackson ist ja angeblich schon beschlossene Sache, und er dreht bestimmt schon heimlich das "Silmarillion". Wir werden vermutlich detailiert erfahren, wie die Matrix enstanden ist, und wenn nach sieben Harry-Potter-Filmen das Publikum nach mehr verlangt, wird sicherlich die Entstehungsgeschichte von Hogwarts einen mehrteiligen Blockbuster abwerfen. In diesem Sinne: Wir sehen uns Gestern!

2005-06-04

Instant-Modelle

Für richtigen Modellbau habe ich im Augenblick leider keine Zeit. Aber da ich mir sowieso mal das easykit-System von Revell ansehen wollte, habe ich bei der aktuellen Serie zu Star Wars "Episode III" zugegriffen. Sith happens Das Prinzip der easykit-Modelle ist, dass sie bereits fertig lackiert sind und ohne Klebstoff einfach nur zusammengesteckt werden. Mit klassischem Modellbau hat das ganze nur noch insofern zu tun, als die Einzelteile nach wie vor aus einem Spritzgussrahmen geschnitten und entgratet werden müssen. Also Basteln für Warmduscher... Obi Wan's Flitzer Ich habe mich für Obi Wan's Raumschiff vom Typ Eta-2 Actis entschieden. Das fertige Modell sieht ganz nett aus und hat eine ordentliche Größe. Die Farbgebung ist wirklich gut gemacht, selber würde man das kaum so hinbekommen. Es handelt sich nicht um farbigen Kunststoff, sondern wirklich um einen Farbauftrag. Ob es allerdings aufgemalt oder aufgedruckt ist, oder beide Verfahren angewendet wurden, kann ich nicht sagen. Angriff!! Man kann sogar etwas mit dem Modell spielen. Die Flügel lassen sich aufklappen und das Cockpit kann geöffnet werden (Obi Wan ist übrigens aus Gummi, was den Vorteil hat, dass er auch ohne Kleber relativ unbeweglich in seinem Sitz bleibt). Blöderweise ist die Aufhängung der Winglets so schwach, dass man das Modell nicht mehr hinstellen kann. Noch blödererweise liegt der Schwerpunkt dann so ungünstig, dass das obige Arrangement sehr viel wackliger ist als man es anhand des Fotos erahnen könnte. kleine Fehler Da das Modell einerseits vorbemalt ist, aber andererseits die Teile noch ausgeschnitten werden müssen, lassen sich hässliche Stellen ohne Farbe kaum vermeiden. Diese R4-Einheit ist vermutlich schon in einigen Raumschlachten gewesen und müsste mal wieder überholt werden. Insegesamt ist das Modell ein netter Zeitvertreib. Der Spielwert ist meiner Meinung nach allerdings deutlich geringer als z.B. bei den Lego-Modellen. Aber da bisher keine Mini-Modelle zu Episode III angekündigt sind, und der Jawa Sandcrawler nun wirklich keinen Platz mehr bei mir hätte...