2006-12-28

neulich im Kino: "Nachts im Museum"

Ben Stiller gehört zu den Schauspielern, an die ich mich erst langsam gewöhnen musste. Filme wie "Verrückt nach Mary" werden wohl nie ganz meine Wellenlänge sein, aber mit "The Royal Tenenbaums", "Meet the Parents", "Zoolander" und "Starsky & Hutch" hat er mich dann doch allmählich überzeugt, das er ganz nette Filme machen kann. Selbst sein Auftritt in einer Friends-Folge erscheint mir heute viel komischer als noch vor einigen Jahren. Wirklich toll fand ich ihn dann als Alex in "Madagascar", auch wenn es hier "nur" seine Stimme war. Also kann "Night at the Museum" doch garnicht schlecht sein, oder? Als ich erst vor wenigen Tagen im Fernsehen über ein paar Ausschnitte des Films stolperte, sahen die recht vielversprechend aus. Doch dann musste ich mit Erschrecken feststellen: Regisseur des Films ist Shawn Levy, der uns früher in diesem Jahr das Remake von "The Pink Panther" eingebrockt hatte. Auch da sahen der Trailer und die Ausschnitte ganz nett aus. Und ich bin sicher, Steve Martin, Jean Reno und Kevin Kline hätten daraus einen echt guten Film machen können. Stattdessen hatte ich zum ersten Mal das starke Bedürfniss, bereits nach 20 Minuten den Kinosaal zu verlassen - was ich dann nicht gemacht habe, vermutlich weil die Hoffnung zuletzt stirbt. Insgesamt also recht gemischte Voraussetzungen für "Nachts im Museum". Aber als Familienkomödie zwischen den Jahren ist der Film dennoch geeignet. Ben Stiller hat diverse Jobs mit mehr oder weniger (meistens eher weniger) Erfolg gehabt, und landet nun als Nachtwächter in einem Museum. Wunderschön ist die Szene auf dem Arbeitsamt, wenn man weiss, das Stiller seiner eigenen Mutter Anne Meara gegenüber sitzt. Auch die übrige Besetzung kann sich sehen lassen. Stiller löst drei Nachtwächter ab, die in Rente gehen: Dick Van Dyke, Mickey Rooney und Bill Cobbs. Was sie "dem neuen" nicht wirklich verraten: Nachts werden die Exponate des Museums lebendig - und hinterlassen dabei in der Regel ein totales Chaos. Der einzige Vernünftige ist die Puppe von Teddy Roosevelt (Robin Williams), der z.B. hilft, einen Streit zwischen einem Cowboy (Owen Wilson) und einem römischen Centurio (Steve Coogan) zu schlichten. Die Story ist also nicht unbedingt der Brüller, und die Ausführung lässt manchmal zu wünschen übrig. Aber dennoch hat der Film genügend leichte Momente, so dass er insgesamt recht unterhaltsam ist. Wenn Stiller z.B. rätselt, welchen berühmten Entdecker eine Statue darstellt (wer hat den Film produziert?). Oder wenn er das Sprichwort "Fool me once..." ebensowenig auf die Reihe bekommt, wie der amtierende Präsident der USA. Eine besondere Überraschung hält noch die deutsche Synchronisation bereit: Wer immer auf die Idee kam, den Museumsdirektor von Piet Klocke sprechen zu lassen, ihm seit hiermit virtuell die Hand geschüttelt.

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