2005-11-30

Hilfe, EMail funktioniert nicht!

Nein, nein, keine Sorge: Meine EMail funktioniert ganz wunderbar. Aber vermutlich hat jeder Support-Kollege schon einmal eine EMail mit diesem oder einem vergleichbaren subject erhalten. Und jeder hat sich dann schon gefragt: "Und wie konntest Du dann diese EMail schreiben???" Wenn Juristen und Technik aufeinandertreffen, kann man das ganze sogar rechtlich bindend machen. In den AGB eines nicht näher genannten Schulbuchverlages (ich habe gerade versucht, meine digitale Spur etwas auszudünnen), habe ich diesen netten Passus gefunden:
  1. Der Anbieter [der Verlag, Anm.] sendet dem Kunden unmittelbar nach Abschluß des Vertrages eine E-Mail mit den Kundeninformationen an die bei der Registrierung vom Nutzer angegebene E-Mail-Adresse.
  2. Der Nutzer [huch, eben war's doch noch der Kunde, Anm.] verpflichtet sich, den Anbieter unverzüglich unter bestell@xyzzy.de [Adresse geändert, Anm.] zu informieren, wenn diese E-Mail ihn nicht innerhalb von 4 Stunden nach Abschluß des Vertrages erreicht hat.
Ist das nicht wunder-wunder-schön?

2005-11-27

Der Große Bruder und seine kleinen Geschwister

Es ist schon faszinierend, welche Maßnahmen neue Regierungen bei der Übernahme der Amtsgeschäfte als erstes einleiten. Die neue NRW-Regierung hat erstmal mit Volldampf alle Hürden für die Einführung von Studiengebühren aus dem Weg geräumt - auf die versprochenen 4000 Lehrer wartet man hingegen immer noch. Und nun hat unser neuer alter Innenminister Wolfang Schäuble nichts besseres zu tun, als zu fordern, dass die zur Berechnung der Autobahnmaut erfassten Daten auch von den Strafverfolgungsbehörden genutzt werden können. Genau das war ja immer der Kritikpunkt aller Gegner dieser technisch völlig überkandidelten Lösung eines doch an und für sich so einfachen Problems. Immerhin hatte der Gesetzgeber vor einiger Zeit auf die Kritik reagiert: Die Formulierungen in Paragraph 4, Absatz 2 und Paragraph 7, Absatz 2 des Autobahn-Maut-Gesetzes sind erst nachträglich hinzugefügt worden. Wer sein Recht auf Informationelle Selbstbestimmung bisher immer zu leichtfertig an der Garderobe abgegeben hat, weil wir ja schließlich in einem Rechtsstaat leben (da macht schon niemand Unsinn mit meinen Daten), der wird jetzt ganz plötzlich eines besseren belehrt. Witzigerweise wurde aber auch in dieser Woche demonstriert, wie man den Spieß umdrehen kann. Da sieht sich die CIA dem Vorwurf ausgesetzt, sie würde Gefangene per Flugzeug quer durch die ganze Welt transportieren. Wirklich überraschen sollte das niemanden, aber immerhin bequemen sich jetzt auch die europäischen Regierungen, mal ganz offiziell nachzufragen. Wann und wo Flüge stattgefunden haben, kann man aber mit Hilfe ganz vieler kleiner Großer Brüder wunderbar dokumentieren. Nimmt man die in den Nachrichten genannten Flugzeugkennungen, und sucht z.B. bei airliners.net danach, wird man ziemlich schnell fündig: Die Boeing 737 mit der Registrierung N313P wurde mehrfach auf Mallorca, in der Schweiz und Portugal gesichtet. Auch nachdem die Registrierung in N4476S geändert wurde, hat sie einmal Prag einen Besuch abgestattet. Der Gulfstream-Jet N379P war auch schon in Portugal zu sehen, nach seiner Umbenennung in N8068V hat auch er einen Stopp in der Schweiz eingelegt. Unter der aktuellen Bezeichnung N44982 ist er bisher nicht in der Datenbank zu finden, aber das ist sicherlich nur eine Frage der Zeit.

2005-11-17

Bong Schur die Tour

Die Tour kommt. Nein, nein, nicht Le Tour, sondern die Deutschland Tour 2006. Und nu' ratet mal, wo die erste Etappe am 2. August endet? In Pillefeld am Wackelpeter, der Stadt die es garnicht gibt. Das müssen SIE sich ausgedacht haben! Wer's nicht glaubt: Guckst Du hier (JPEG) oder hier (Real Media). Leider ist noch nicht ersichtlich, wie die Strecke genau verläuft und wo das Ziel sein wird. Vermutlich wird das erst kurz vor Eintreffen des Pelotons entschieden, je nach aktueller Baustellenlage.

2005-11-15

Been there - Done that - Got the T-Shirt

Erstmal herzlichen Dank für die vielen aufmunternden Worte, die mich in diesem Forum und auf anderem Wege erreicht haben. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Heute habe ich meine letzten Unterrichtsstunden gegeben, und das gibt mir nochmal Gelegenheit, das knappe letzte Jahr rückblickend zu betrachten. Zu den Motiven meines Ausstiegs habe ich ja schon was gesagt, das will ich hier nicht nochmal wiederholen. Aber vielleicht zu den Einblicken, die ich in dieser Zeit gewonnen habe. Spätestens seit der ersten PISA-Studie der OECD ist das Thema Bildung in Deutschland ja eines der heissen Eisen, fast auf einer Stufe mit den Problemen Arbeitslosigkeit und Konjunktur. Jedem ist eigentlich klar, dass dringend was getan werden muss, aber irgendwie scheint sich niemand zu trauen, oder es hat bisher niemand das Patentrezept gefunden, das uns aus der Misere führt. Neben vielen anderen Aspekten spielt natürlich die Kompetenz der Lehrer eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Kinder und Jugendliche auf das (Berufs-)Leben vorzubereiten. Und ich denke, da hapert es gewaltig, zumindest was die Aussichten für die Zukunft angeht. Der allgegenwärtige Sparzwang hat dazu geführt, dass es viel zu wenig Lehrer gibt, und dass diejenigen, die sich auf den Beruf des Lehrers einlassen, eine mehr als fragwürdige Ausbildung erhalten. Ich hatte im Referendariat 12 Wochenstunden Unterricht zu leisten - davon drei Stunden in Begleitung eines Ausbildungslehrers und neun Stunden eigenständigen Unterricht. Zwar gab es hin und wieder Unterrichtsbesuche (die von allen Referendaren gehasst werden, weil es letztendlich Prüfungen sind, die über die Abschlussnote entscheiden), aber sonst fand im Prinzip keine Kontrolle statt, was man in diesen neun Stunden trieb. In diesen "Bedarfsdeckenden Unterricht" wurde man bereits nach wenigen Wochen Referendariat geworfen, eine Zeit die kaum ausreicht, die gröbsten Fehler zu erkennen, geschweige denn zu beheben. Also (und ich spreche jetzt mal nur von mir) nimmt man etliche schlechte Angewohnheiten mit in den Unterricht, und diese schleifen sich dann durch stetige Wiederholung ein, ohne dass jemand da ist, der einen darauf aufmerksam machen könnte. Das Ergebnis kann sich jeder vorstellen... So wichtig und richtig ein früher Kontakt zur "Zielgruppe" und die eigene Unterrichtserfahrung ist - die Referendare dabei größtenteils alleine zu lassen ist eine unglaublich bescheuerte Idee. Natürlich hängt eine andere Art der Ausbildung letztendlich nur von einem Faktor ab: Geld. Die vorhandenen Lehrer müssen entlastet werden, damit sie sich vor Ort in der Ausbildungsschule intensiver um die Referendare kümmern können. Das bedeutet, dass der reguläre Unterricht auf mehr Kollegen verteilt werden muss. Was sowieso sinnvoll ist: Ich habe an den beiden letzten Wochenenden erfahren, was es heisst, zwei Korrekturfächer zu unterrichten (also Fächer, in denen Arbeiten/Klausuren geschrieben und korrigiert werden müssen). Wie das Kollegen mit dem doppelten Stundenpensum durchstehen ist mir ein absolutes Rätsel. Und ich habe keinen Kollegen getroffen, der nicht irgendwo von dem Beruf und den steigenden Belastungen angefressen ist. Das Burnout-Syndrom ist bestimmt keine Modekrankheit, sondern eine knallharte Realität. Vor diesem HIntergrund verwundert es also überhaupt nicht, wenn die Kultusministerkonferenz (Achtung: Web-Design wie vor 10 Jahren, hier ist die richtige Seite) beschließt, aus der OECD-Studie auszusteigen, die die Lehrer evaluieren soll. Das erschreckende Ergebnis wollte man sich wohl ersparen. Gute Ausbildung kostet, und solange der Staat (und damit letztendlich wir als Gesellschaft) nicht bereit sind, Geld zu investieren - viel Geld - wird sich an der Misere nichts ändern. Und so werden wir uns wohl alle drei Jahre wieder über die neuste PISA-Studie ärgern. Dann wird den vorhandenen Lehrern zur Kompensation der Probleme noch mehr Arbeit aufgenötigt, und wir sinken tiefer und tiefer in den Schlamassel, ohne Hoffnung auf Rettung. Aber wie gesagt: Das alles waren nicht die Gründe, warum ich das Handtuch geworfen habe. Allerdings: Gereicht hätten sie allemal...

2005-11-09

Und das war das...

Dieses Blog wurde ja vor allem zu dem Zweck eingerichtet, meinen Werdegang als Referendar zu dokumentieren. Und somit gehört auch diese Nachricht hier hinein: Ich werde mein Referendariat zum 15.11. beenden. Wie konnte es soweit kommen? Ich bin öfters gefragt worden "Na, macht's noch Spass?" Die richtige Frage wäre eigentlich immer gewesen: "Na, macht's schon Spass?" Der Beruf des Lehrers hat seine schönen Seiten, ich habe eine tolle (wenn auch etwas weit entfernte) Schule bekommen, und durfte mit furchtbar netten Kollegen zusammenarbeiten (die ich hoffentlich nicht ganz aus den Augen verlieren werde). Aber wenn man merkt, dass Lehrer sein auch und vor allem heißt, anderer Leute Kinder zu erziehen, und man dafür kein Talent hat bzw. einem das einfach nicht liegt, dann sollte man diesen Beruf denjenigen überlassen, die das besser können (oder sich zumindest dazu berufen fühlen). Natürlich habe ich mich vom Moment des Entschlusses an gefragt, ob dieser Schritt denn nun der richtige ist (vor allem, weil er endgültig und unumkehrbar ist). Aber dann musste ich mir nur vorstellen, diesen Beruf für die nächsten 30 Jahre auszuüben, und ich war mir wieder sicher, dass ein Ende mit Schrecken das kleinere Übel ist. Ich denke aber nicht, dass das letzte Dreivierteljahr verlorene Zeit war. Die gemachten Erfahrungen und die gewonnenen Einsichten möchte ich nicht missen. Und letztendlich: Ich musste es einfach ausprobieren um herauszufinden, dass es nicht das richtige für mich ist. Noch kurz zu Chronologie (für alle, die Wetten abgeschlossen haben :). Ich stand ja schon mehrfach kurz davor, alles hinzuschmeissen (wie vermutlich viele Mit-Referendare auch, die aber nicht über den Luxus des Quereinstiegs verfügen). Ende Oktober war dann der Punkt erreicht, an dem ich mir nicht mehr einreden konnte, dass ich es noch packe. Nachdem ich meinen Schulleiter und die Seminarleitung informiert hatte, nahm die Entlassung ihren Lauf. Anschliessend wurden meine Hauptseminarleiterin und meine Fachseminarleiter informiert ("Der Unterricht, den ich gesehe habe, war doch ganz ordentlich." Na Danke, dass hätte man mir auch eher sagen können...). Das Hauptseminar wurde dann letzte Woche geschockt, vor allem weil sich gleich noch ein zweiter Kollege verabschiedete. Meine Schüler wollte ich eigentlich erst nächste Woche, in den letzten Stunden informieren. Dummerweise ist aber gestern was durchgesickert, so dass ich heute in den Kursen bestürmt wurde, ob das Gerücht stimmt. Lange konnte ich das Dementi nicht aufrechterhalten. Somit bin ich gespannt, wie die letzten Unterrichtsstunden vor diesem Hintergrund verlaufen werden. Was nun kommt weiss ich noch nicht. Falls jemand eine Stelle zu vergeben hat, die zu meinen Neigungen und Fähigkeiten passt (als Systemadministrator, IT-Ausbilder/Trainer oder Blöde-Sprüche-klopfer-und-alles-besser-Wisser): Bitte melden. Oder um es mal mit einem T-Shirt-Aufdruck zu sagen: "Will TeX for Food!"

2005-10-16

neulich im Kino: "The Brothers Grimm"

Oder: Zuviel gewollt und zuwenig gekonnt. Durch diverse Filmkritiken vorgewarnt, bin ich mit nicht allzu großen Erwartungen in den Film gegangen. Das war wohl auch gut so. "The Brothers Grimm" ist ein Film, den man nicht unbedingt gesehen haben muss. An sich kann Terry Gilliam ja tolle Filme machen. "Brazil", "Twelve Monkeys" oder "The Fisher King" sind ja nun wirklich Aushängeschilder seines verschrobenen Humors - und das, obwohl es alles andere als Komödien sind. Und auch Brothers Grimm hätte ein solcher Film werden können. So hanebüchend der Plot auch ist - Jacob und Wilhelm Grimm als Kämpfer gegen Dämonen, Geister, Hexen und dergleichen mehr - er hätte funktionieren können. Diverse Schauspieler liefern wirklich witzige Vorstellungen ab, z.B. Peter Stormare (ein Schwede, der einen Italiener spielt), oder Jonathan Pryce (ein Brite, der einen Franzosen spielt, und neben Mackenzie Crook noch aus "Pirates of the Carribean" bekannt ist, und schon in diversen anderen Gilliam-Streifen mitgespielt hat). Das Hauptmanko sind aber die beiden Hauptdarsteller. Vielleicht ist es ja gerade der Erfolg von "Pirates" gewesen, der irgendjemanden auf die Idee gebracht hat, Matt Damon und Heath Ledger genauso nuschelig und unverständlich brabbeln zu lassen, wie Johnny Depp als Captain Sparrow. Aber vielleicht sind die beiden Schauspieler einfach nicht zu mehr fähig - dass Depp mehr kann, hatte ich ja bereits vor einiger Zeit berichtet. Selbst wenn der durchschnittliche amerikanische Zuschauer nicht weiss, dass die Gebrüder Grimm sich bestimmt besser artikulieren konnten, weil sie eben nicht nur ihre Märchen gesammelt haben - ein derartiges Herumgestammele, bei dem man die Dialoge nur sehr bruchstückhaft mitbekommt, ist einfach nur nervig. Leider bleibt aber auch das Drehbuch selbst hinter seinen Möglichkeiten zurück. Mit zwei oder drei richtig ekelhaften Szenen musste man natürlich rechnen, es ist halt immer noch Terry Gilliam. Was vielleicht etwas versöhnlich stimmen kann, ist die Ausstattung des Films. Na gut, ob Marbaden oder andere deutsche Städte wirklich so ausgesehen haben, sei mal dahingestellt, aber der Zauberwald ist schon recht nett. Und wer hat's gemacht? Die Tschechen haben's gemacht, der Film ist komplett in den Barrandov-Studios in Prag gedreht worden. Also dort, wo Pan Tau oder diverse andere Märchen verfilmt wurden. Aus technischer Sicht muss sich diese Produktion nicht hinter Filmen aus den USA oder Neuseeland verstecken. Tja, Fazit: Wem "Van Helsing" gefallen hat, der soll sich "Brothers Grimm" ruhig ansehen. Allen andern empfehle ich "7 Zwerge", denn da wird gezeigt, wie deutsche Märchen richtig durch den Kakao gezogen werden.

2005-10-11

Veranstaltungshinweis

Zum Glück findet auch in diesem Semester wieder das RBG-Seminar
http://www.techfak.uni-bielefeld.de/ags/rbg/lehre/2005wise-392192/
statt, das sich inzwischen zu einer festen Tradition entwickelt hat. Der Terminplan ist im Augenblick noch furchtbar leer, wird aber hoffentlich bald mit interessanten Vorträgen gefüllt werden. Einige Themen, die es in den letzten Semestern nicht geschafft haben, sind auf der obigen Seite zu finden. Weitere Dinge, zu denen ich gerne einmal einen Vortrag hören möchte, wären z.B. Um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. Also, am 18.10.2005 geht's los, um 16 Uhr (c.t.) in M3-115. Sagt "Örn schickt mich", und Ihr bekommt freien Eintritt!

2005-10-08

Tue gutes ...

... und sprich darüber. Um die Arbeit der IETF etwas transparenter zu machen, gibt es ab jetzt das IETF Journal. Herausgegeben wird es von der ISOC, und es soll in Zukunft dreimal pro Jahr erscheinen. (Wilde Spekulation: Immer nach einem Meeting?) Die Erstausgabe teilt sich - für eine Erstausgabe nicht ganz unüblich - in zwei Hälften: Einer kurzen Beschreibung der IETF und aktuellen Informationen der angrenzenden Organisationen einerseits, und einer Nachbesprechung diverser WGs auf der IETF 63 in Paris andererseits. Positiv fällt auf, dass die Artikel kurz und knapp sind. Ich denke, mit etwas Geschick kann sich diese Zeitschrift zu einem schönen Gegenstück zu Ciscos Protocol Journal entwickeln, das ja eher längere und technisch detailierte Artikel bringt. Und schön ist, dass man einigen seit Jahren bekannten Namen jetzt endlich mal ein Gesicht zuordnen kann. Und dass man nachlesen kann, was Leute, mit denen man jahrelang Tür an Tür gearbeitet hat, denn heute so treiben :)

2005-09-27

Frechheiten

Auf diesen Tag habe ich gewartet. Irgendwie habe ich immer damit gerechnet, dass irgendjemand mal zugibt, dass wir Quereinsteiger eigentlich unerwünscht und vor allem ungeeignet sind, und heute ist es endlich passiert. Ich war heute auf der Jahrestagung des MNU-Landesverbandes Westfalen (ja, die Web-Seite sieht tatsächlich so krank aus), und musste mir von einem Herrn Psarski von der Bezirksregierung Arnsberg zum Thema Informatik-Referendare sinngemäß anhören: "In letzter Zeit sind ja Informatik-Quereinsteiger zu mir gekommen, die aus ihren ursprünglichen Berufen entlassen wurden, die dann aber gleich gesagt haben, dass sie Schule ja nur als Notlösung ansehen. Diese Leute können von ihren didaktischen Fähigkeiten mit echten Lehrern natürlich nicht mithalten. Und das bisschen Fachwissen, dass können sich echte Lehrer als Autodidakten sowieso viel besser aneignen." Am meisten ärgert mich im Nachhinein, dass ich nicht einfach aufgestanden und rausgegangen bin. Das beste war nämlich, dass wir am Vormittag ein wunderschönes Beispiel für die Kenntnisse und Fähigkeiten dieser Autodidakten bekommen haben. Thema eines anderen Vortrags war "Netzwerkgrundlagen und Client-Server-Applikationen". Das die Form mehr als zu wünschen übrig lies (48 zum Teil unleserliche Folien in einer knappen Stunde), kann ich als pädagogischer Laie natürlich nicht beurteilen (auch wenn eine solche Darbietung in einem meiner Uni-Seminare von mir passend kommentiert worden wäre). Viel spannender war für mich aber zu sehen, welche merkwürdigen Vorstellungen und urban legends entstehen, und viel schlimmer: unterrichtet werden, wenn solche Autodidakten sich damit befassen. Da wird z.B. "der Weg einer Mail" mit Hilfe von traceroute erläutert (schon mal was von A- und MX-Records gehört?). Da wird behauptet, der IP-Header enthielte die Adresse des nächsten Routers (gemeint ist wohl, dass die link-layer-Adresse des next hop im entsprechenden header steht). Und da wird die Kommunikation über sockets mit Hilfe von FTP erläutert, natürlich ohne auf die Besonderheit von control connection und data connection einzugehen, was dieses Protokoll so ziemlich zum schlechtesten Einstiegsbeispiel unter den "klassischen" TCP/IP-Protokollen macht. Von der üblichen Leichtgläubigkeit (da müssen wir einfach nur Verschlüsselung einsetzen, dann ist das sicher) will ich garnicht erst schreiben... Die Tatsache, dass ich mein im vorherigen Beruf erworbenes Wissen bisher nur sehr spärlich als Lehrer einsetzen konnte, ist mit ein Grund für die hin und wieder auftretenden Frust-Attacken. Erlebnisse wie das heutige können mir aber eigentlich nur die Hoffnung geben, dass dieses Wissen sinnvoll eingebracht werden kann, ja sogar dringend gebraucht wird.

2005-09-10

Die Tage werden kürzer, die Wochen werden länger

So kommt es mir zumindest vor. Nachdem alle meine Schüler wieder wohlbehalten nach Steinheim zurückgekehrt sind, ist heute die erste richtige Woche voll Unterricht zu Ende gegangen. Genau: Heute ist Samstag. Nach dem Seminar Erziehungswissenschaften am Vormittag war ich am Nachmittag noch in meiner Schule, die heute einen Sponsorenlauf veranstaltet hat. Und: So ein richtiges Ende der Woche gibt es eigentlich überhaupt nicht. Der Sonntag muss für die Planung der nächsten Stunden herhalten. Ich weiss auch nicht, eigentlich sollte es nach den Ferien ja ganz anders laufen. So mit langfristiger Planung, damit ich immer weiss, was ich in den nächsten Wochen machen will und wo ich bis zur nächsten Klausur hin muss. Aber jetzt bin ich schon wieder in dem Trott, mich von Stunde zu Stunde zu hangeln. Immerhin geht es nicht nur mir so, sondern auch dem einen oder anderen Referendarskollegen. Und ich habe die leichte Hoffnung, dass sich der Zustand demnächst bessern könnte. Entweder, weil ich langsam besser mit dem Stoff vertraut werde, oder weil ich merke, dass es so einfach nicht mehr weitergehen kann. Und dann bin ich unschlüssig, wie ich die aktuellen Meldungen über den Lehrermangel bewerten soll. Einerseits verbessert das natürlich die Aussicht, nach dem Referendariat übernommen zu werden. Andererseits drückt es aber die Motivation, dass man im Prinzip auch mit einem mieserablen Abschluss noch Chancen hat. Niemand wird gerne mit Nieten in einen Topf geworfen, völlig unabhängig davon, ob man selber eine ist oder nicht. Wenn man sich schon jetzt auf Sprüche wie "Sie haben Ihr Examen wohl im Lotto gewonnen!" einstellen kann, macht das nicht unbedingt Lust auf den Beruf. Im Prinzip hat die Politik zwei Möglichkeiten, auf die Situation zu reagieren: Entweder wird der Beruf des Lehrers "entstresst", um wieder mehr Bewerber zu gewinnen, oder den vorhandenen Lehrern wird noch mehr Arbeit aufgehalst. Sollen wir mal eine Prognose wagen???

2005-09-02

neulich im Kino: "Charlie and the Chocolate Factory"

Kino-Trailer gehören verboten! Entweder sie nehmen alle guten Szenen eines Films vorweg und man quält sich dann im Kino durch den Rest. Oder sie haben kaum etwas mit dem Film zu tun, und um ein Haar verpasst man zwei Stunden richtig gute Unterhaltung. "Charlie and the Chocolate Factory" und die zugehörige Werbung gehören zur letzten Kategorie. Die Geschichte von Roald Dahl, die schon öfters verfilmt und auch schon manches mal veralbert wurde, ist eigentlich recht einfach gestrickt. Der Schokoladenfabrikant Willy Wonka lädt fünf Kinder in seine Fabrik ein. Vier davon sind wahre Kotzbrocken, denen im Laufe des Films der eine oder andere Unfall passiert. Nur ein Kind ist gut, nett, wohlerzogen - und bettelarm. Soweit zum offensichtlich moralisch erhobenen Zeigefinger, der heute vielleicht etwas antiquiert wirkt (nicht unbedingt ist). Was den Film absolut sehenswert macht ist nicht die Geschichte, sondern wie sie erzählt wird. Hat Johnny Depp eigentlich schon mal eine halbwegs normale Rolle gespielt? Als exzentrischer Willy Wonka lebt er in seiner eigenen Welt und wirkt völlig durchgeknallt, lässt dann aber urplötzlich und ohne Vorwarnung die tollsten Sätze vom Stapel. Regisseur Tim Burton arbeitet nicht nur zum wiederholten Male mit Depp zusammen, sondern hat auch wieder seinen Stamm-Komponisten Danny Elfman für die Musik verpflichtet. Die meisten Liedtexte stammen von Dahl, werden aber auch schon mal mit moderner Musik unterlegt. Und gerade bei den Musiknummern tritt der heimliche Star des gesamten Films in den Vordergrund: Deep Roy. Obwohl dieser Schauspieler in den letzten 30 Jahren oft nur für Augenblicke in Nebenrollen zu sehen war (in einem der schlechteren "Pink Panther"-Film, oder als Besitzer der Rennschnecke in der Unendlichen Geschichte), fällt er durch seine Körpergröße von etwas mehr als 1,30 Meter auf. In diesem Film spielt Roy sämtliche Oompa-Loompas, die fleißigen Arbeiter der Schokoladenfabrik. Laut imdb.com waren es 165 Rollen, und kaum zwei sind wirklich identisch, jeder hat eine eigene Persönlichkeit. Es ist eine wahre Freude zu sehen, wie Burton diesem Schauspieler die Möglichkeit gibt, sich einmal richtig auszutoben und sein Können zu zeigen. Auch diesen Film kann ich nur empfehlen (ich glaube, über andere würde ich garnicht erst schreiben...). Wenn man sich nicht an der im Grunde simplen Story stört, sondern sich an einem wirklich super gemachten Film erfreuen will (der zudem bis in die kleinsten Rollen mit grandiosen Schauspielern besetzt ist), dann sollte man sich von dem Trailer nicht abschrecken lassen und sich für zwei Stunden in die Welt von Willy Wonka entführen lassen.

2005-08-27

Ich bin noch da...

Der eine oder die andere kennt das vielleicht: Man ist gespannt wie ein Flitzebogen, weil ein großes Ereignis bevorsteht, und dann kommt alles ganz anders. Und die Spannung entlädt sich dann in die merkwürdigsten Gedanken und Überlegungen. Aber der Reihe nach. Im kommenden Schuljahr habe ich das Vergnügen mit zwei parallelen Kursen Mathematik in der Stufe 11 und einem Differenzierungskurs Informatik/Mathematik der 10. Klassen. Dummerweise haben die 11er in den ersten beiden Wochen Berufs-Praktikum, und die 10er in der zweiten Woche Klassenfahrten. Mit anderen Worten: Ich werde in den ersten zwei Wochen genau drei Stunden Unterricht geben, bzw. habe diesen bereits erteilt. Damit habe ich viel mehr freie Zeit (nicht unbedingt Freizeit) als erwartet, und viel mehr Zeit für schräge Gedanken. Zum Beispiel: Was machst Du hier eigentlich? Willst Du wirklich Lehrer werden? Wirklich wirklich? Wie ziehst Du Deinen Unterricht auf? Was kommt dran? In welcher Reihenfolge? Was müssen die Schüler bis zur ersten Klausur unbedingt können? Nicht, dass ich mir diese letzten Gedanken nicht sowieso hätte machen müssen. Aber ohne weitere Ablenkung, mit immer mehr Abstand zum letzten eigenen Unterricht nahm der Selbstzweifel doch ziemlich bedrohliche Ausmaße an. Inzwischen scheint die erste Sinnkrise des neuen Schuljahrs überwunden. Es wird aber bestimmt nicht die letzte gewesen sein. Geholfen hat der erste Seminartag und die Erkenntnis, dass es vielen Kollegen ähnlich geht wie mir. Naja, sobald der Berufsalltag so richtig losgeht, verflüchtigen sich diese diffusen Zweifel endgültig und werden durch ganz handfeste Sorgen, Probleme und Stress ersetzt...

2005-08-12

Ein Scheibe geröstetes Weißbrot gefällig?

NetBSD ist vermutlich das am meisten unterschätzte Betriebssystem der Welt. Aber das wird sich jetzt ändern, denn nur NetBSD konnte diese letzte Hürde bei der Entwicklung des Menschen vom Affen zum Geek nehmen: NetBSD läuft jetzt auch auf einem Toaster! Damit wir uns richtig verstehen: Das ist nicht einfach ein Toaster-Gehäuse mit einem Rechner. Das kann jeder PC-Schrauber, der weiß, wo beim Lötkolben die spitze Seite ist. Es ist ein voll funktionsfähiger Toaster, der dazu dient, Brot in Holzkohle zu verwandeln. NetBSD wurde um Treiber erweitert, die die Temperatur messen und den Röstvorgang entsprechend dem vom Benutzer gewünschten Grad der Verkokelung steuern. Hergestellt wurde der Toaster von Technologic Systems. Der Öffentlichkeit präsentiert wurde er während der LinuxWorld (wie passend). Auf einem der Bilder steht der Toaster auf einem Amiga 2000. Das ist noch viel passender, bedenkt man doch, dass einer der am meisten unterschätzten Computer nicht zuletzt durch den Video Toaster der Firma NewTek sein Potential zeigen konnte. Dieser Verbindung verdanken wir Fernsehserien wie "Babylon 5" oder "SeaQuest DSV". Und so schließt sich der Kreis...

2005-08-06

klick klick klick

Alle neuen Trends kommen ja bekanntermaßen aus den Juuu-Essss-Ähhh (guckst Du hier: 6 MB oder 2,5 MB). Aber wie Vella richtig fragte: Muss man wirklich alles mitmachen? CNet (via slashdot) berichtet über "clicker". Das sind kleine Geräte, die frappierende Ähnlichkeit mit einer Fernbedienung haben. Sie können im Unterricht von Schülern oder Studenten eingesetzt werden, um vom Lehrer gestellte Fragen zu beantworten oder Meinungsbilder einzuholen. Hersteller solcher Geräte gibt es inzwischen eine ganze Menge, nur anscheinend konnte man sich noch nicht auf eine einheitliche Bezeichnug einigen: Personal Response System (PRS), Classroom Performance System (CPS), oder auch Audience Response System (kein Akronym? Seltsam, seltsam... :). Nach Meinung der Hersteller ist es mit Hilfe dieser Technologie möglich, sich unmittelbar einen Überblick über den Wissensstand und den Lernerfolg aller Schüler zu verschaffen, siehe dazu das Video (Windows only ...) beim ersten der oben genannten Anbieter. Die Frage ist, ob das eine gute Idee ist. Einerseits kann ich die Motivation verstehen. Man weiß nie genau, ob das bei den Schülern (oder Studenten) angekommen ist, was man wollte. Vor allem, ob nur einzelne mitgekommen sind, die meisten oder alle, ist (zumindest für mich im Augenblick) immer sehr schwer einzuschätzen. Andererseits scheint diese Art der Lernkontrolle nur gut in Kombination mit einer Unterrichtsform zu funktionieren: Frontalunterricht. Und den sollte man in der Schule nur an einigen wenigen, wohlbegründeten Stellen einsetzen und sonst möglichst vermeiden (so zumindest die allgemeine Ansicht, soweit ich das bisher mitbekommen habe). Und die Fragen sind fast unweigerlich Multiple-Choice-Tests, was eine noch viel größere Sünde ist als Frontalunterricht. Außerdem weist der slashdot-Artikel zu Recht darauf hin, dass stille Schüler noch darin bestärkt werden, lieber den Mund zu halten. Und die ohnehin schon spärlichen verbalen Kompetenzen bei etlichen Jugendlichen werden durch so ein System sicherlich auch nicht gerade gefördert. Also, ich bin da sehr skeptisch... Zu diesem Thema würde mich wirklich die Meinung meiner kleinen (zahlenmäßig, natürlich :) aber elitären Leserschaft interessieren. Schreibt doch mal einen Kommentar, was Ihr von solchen Geräten haltet, und ob Ihr sie gerne in der Schule oder der Uni gehabt hättet.

2005-07-31

Achtung Werbung!

Statt einem richtigen Artikel gibt's heute etwas Werbung. Am letzten Freitag war System Adminstrator Appreciation Day, und wer seinen Sysadmin bei Laune halten will, lässt ihm oder ihr hin und wieder eine Aufmerksamkeit zukommen. ThinkGeek hat jede Menge Zeug, dass niemand wirklich braucht, aber um das einen jeder beneiden wird: Den Schweizer-Armee-USB-Stick, einen nichtlizensierten grünen Laserpointer, für den man eigentlich einen Waffenschein bräuchte, oder ein Aquarium mit USB-Anschluss. Doch was würde man einem Mathematiker schenken? (Die Antwort auf die Frage, warum es keinen Mathematician Appreciation Day gibt, sei dem Leser als einfache Übung überlassen.) Wie wäre es mit einer Kleinschen Flasche, einem Gegenstand mit nur einer Seite, d.h. keiner ausgezeichneten Aussen- oder Innenseite? Erhältlich sind sie in verschiedenen Formen, Farben und Größen bei ACME Klein Bottles, der Firma von Clifford Stoll (dem Autor von "The Cuckoo's Egg", deutsch "Kuckucksei", und meinem absoluten Lieblingszitat: " 'Wir beobachten jemanden, der noch nie Berkeley-Unix verwendet hat.' Dann hielt er den Atem an und flüsterte: 'Ein Heide.' "). Die Kaffeetasse sieht doch richtig praktisch aus... Ach ja: Unbedingt die Stellenausschreibungen der Firma lesen!

2005-07-14

Le Tour à trois dimensions

Bonjour le Tour! Nachdem Google nicht nur das Programm "Google Earth" freigegeben hat, sondern netterweise auch gleich noch die Spezifikation für die Keyhole Markup Language, kann man nun beliebige Punkte der Welt genauer in Augenschein nehmen und sogar mit eigenen Informationen überlagern. Und wenn dann noch die ARD gemeinsam mit MagicMaps die Etappen der Tour de France 2005 als GPS-Koordinaten zur Verfügung stellt, dann sind die folgenden Bilder nur noch ein paar Zeilen Perl entfernt: Die 8. Etappe von Pforzheim nach Gérardmer verlief durch den Schwarzwald. Die 14. Etappe führt die Fahrer in die Pyrenäen. Die 15. Etappe geht über mehrere schwere Gipfel der Pyrenäen, wie man sehen kann, wenn man der Route folgt: Etappe 15, Übersicht Mit der Animationsfunktion von Google Earth kann man die Routen abfliegen, so wie es die Fernsehsender in ihren Sendungen machen. Zum Selberausprobieren stelle ich die 21 Etappen als KML-Dateien zur Verfügung. Einfach in Google Earth mit "Open..." laden.

2005-07-12

APUE2e

Wie gerade auf slashdot berichtet wurde, gibt es eine neue Auflage von "Advanced Programming in the UNIX Environment". Da Richard Stevens bekanntermaßen keine Bücher mehr schreiben kann, wurde dieses Standardwerk von Stephen Rago überarbeitet. Ich weiß nicht, aber irgendwie finde ich den Dilbert auf dem Cover einfach nur genial...

2005-07-06

Hallo Leute, es sind Ferien...

...und mit viel Tam-Tam startet wieder unser Ferienprogramm. Die älteren Leser erinnern sich noch :) Die ersten drei Monate Unterricht sind vorbei, und wir Referendare haben es tatsächlich überlebt. Ich habe gestern meine Klassen/Kurse erfahren (die ich hier aber leider noch nicht nennen darf), in denen ich nach den Ferien eigenständigen Unterricht geben werde. Die Aufgabe scheint lösbar zu sein, vor allem wenn ich mich in den nächsten Wochen endlich etwas ausführlicher vorbereiten kann. Als Lehrender an der Universität fand ich die von der Fachschaft durchgeführte Evaluation der Veranstaltungen immer sehr aufschlussreich. Aus diesem Grund habe ich in der letzten Stunde in meiner 9. Klasse einen ähnlichen Fragebogen ausfüllen lassen. Anscheinend kann man es nicht allen recht machen: Einige fanden den Unterricht gut, andere langweilig. Einige haben was gelernt, andere meinen, sie hätten nichts verstanden. Einig waren sich im Prinzip alle, dass ich mich besser durchsetzen muss, vor allem bei Störungen im Unterricht. Die besten O-Töne:
  • "Referendare haben es immer schwerer."
  • "Einfach immer locker bleiben."
  • "Sie sind, denke ich, trotzdem ein netter Kerl, auch wenn Sie Mathelehrer geworden sind."
Das lasse ich einfach mal so stehen...

2005-06-29

neulich im Kino: "The Hitchhiker's Guide to the Galaxy"

Ich war schon lange nicht mehr so gespannt auf einen Film wie auf diesen. Zwischen totalem Schrott und genialer Offenbarung war so ziemlich alles möglich. Wer mit der Erwartung ins Kino geht, eine werksgetreue Verfilmung zu sehen, muß unweigerlich enttäuscht werden. Denn um welches Originalwerk sollte es sich dabei handeln? Das Hörspiel? Das Buch? Die Fernsehserie? Das Computer-Spiel? Da Douglas Adams kurz vor seinem Tod noch an dem Drehbuch mitarbeiten konnte, war klar, dass der Zuschauer eine weitere Variation der Abenteuer von Arthur Dent, Ford Prefect, Zaphod Beeblebrox, Trillian und natürlich Marvin erleben würde. Es ist einfach unmöglich, alle kleinen Gags und skurrilen Anekdoten der Bücher direkt in den Film zu übernehmen. Wer das Buch nicht gelesen hat, kann sich über die völlig verdrehte Geschichte amüsieren, aber wer das Buch (bzw. die Bücher) kennt, wird viele Details finden, die ohne weitere Erklärung vorbeirauschen. Teilweise werden auch andere Werke von Adams verarbeitet, z.B. im Lebensstil der Vogonen. Im Vergleich zu den bisherigen Adaptionen gibt es viele Dinge, die besser umgesetzt wurden, als jemals zuvor. An einigen Stellen (z.B. dem Vogonen-Raumschiff) sieht das Set gewollt nach Filmstudio aus, aber in anderen Szenen (vor allem auf Magrathea oder auf dem Vogonen-Planeten) kommt aktuelle Computergrafik zum Einsatz, wie wir sie inzwischen aus anderen Filmem gewohnt sind. Die Sequenz nach dem Einsatz des unendlichen Unwahrscheinlichkeitsantriebs ist ein absoluter Hammer (mehr wird hier nicht verraten, das muss man einfach selber gesehen haben). Zu kritisieren gibt es eigentlich nur einen Punkt: Die Animationen aus dem "Anhalter" können mit den liebevoll gezeichneten Sequenzen aus der Fernsehserie nicht einmal ansatzweise mithalten. Alles in allem ist der Film rundum zu empfehlen. Bleibt nur zu hoffen, dass in einem halben Jahr eine anständige Fassung auf DVD erscheint. Was man da alles an Bonusmaterial mitliefern könnte...

Live aus dem Unterricht

Jetzt wird zurückgeblogt. Beispiele gefällig? Und weitere kommen bestimmt noch.

2005-06-28

Die Jugend von heute...

In den letzten Wochen habe ich im Differenzierungskurs Informatik der Klassen 9 ein wenig zugeschaut. Aufgabe war die Erstellung einer kleinen Web-Site aus vier bis fünf Seiten zu einem mehr oder weniger frei gewählten Thema. Und das ist dabei herausgekommen: Da es sich bei dem Kurs genaugenommen um einen kombinierten Informatik- und Erdkundekurs handelt, lag das Thema "ferne Länder" recht nahe (ähh... egal). Wie wäre es mit einem Urlaub in Italien? Der Niger ist vielleicht nicht unbedingt ein Urlaubsziel, aber die Probleme in Afrika gehen uns alle an. Sport spielt eine ganz große Rolle. Man kann ihn entweder aktiv betreiben, z.B. in Form von fernöstlicher Kampfkunst oder Skateboarding, oder eher passiv als Zuschauer. Einsamer Favorit dabei ist ganz offensichtlich Fußball: Hier geht's nach Dortmund zum BVB, der Confederations Cup ist schon so gut wie vorbei, aber die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr steht uns noch bevor. Nur wieso hat eigentlich niemand den beliebten Erstligaverein aus der Region genommen? Verstehe ich nicht... Dann gäbe es noch diverse Formen der Unterhaltung. Man kann Musik hören, z.B. den australischen Dauerbrenner AC/DC, oder man kann selber Musik machen, wie die Band "Delirium". Man kann sich zwei Stunden im Kino Weltraumschlachten ansehen (aber das Thema wurde in diesem Blog ja bereits ausgiebig behandelt), oder man kann sich auch einfach vor den Fernseher hocken und sich eine beliebte Sitcom ansehen (nein, ausnahmsweise ist es einmal nicht diese). Früher schraubten Jugendliche an ihren Mofas, heute schrauben sie an ihren PCs oder anderen elektronischen Geräten. Case-Modding nennt sich das ganze, wobei ich ja auf Mini-ITX-Boards als Ausgangsmaterial setze. Um an der eigenen Beziehung zu schrauben, helfen vielleicht ein paar Ratschläge weiter, und es ist bestimmt von Vorteil, immer hip und up-to-date sein. Aber vielleicht muß man garnicht in die Ferne schweifen, der Schüleralltag in der eigenen Klasse ist vielleicht auch schon spannend genug.

2005-06-19

neulich im Kino: "Batman Begins"

Früher fingen Märchen an mit "Es war einmal". Seit einiger Zeit scheint das Motto für einen Kino-Film zu sein "Es wird einmal". Das Wort des Jahres, das der geneigte Kinogänger unbedingt kennen muss, lautet "Prequel". Nachdem uns in "Episode III" die Vorgeschichte zu "Star Wars" erzählt wurde, hört "Batman Begins" da auf, wo "Batman" von 1989 anfängt. Aber im Gegensatz zu George Lucas' Jedi-Dämmerung gelingt hier der Versuch, eine schlüssige Vorgeschichte zu finden, und dabei einen unterhaltsamen Film zu machen. Anders als andere Superhelden musste Batman ja schon immer ohne Superkräfte oder genetische Veränderungen auskommen, allerdings konnte er immer auf ein reichhaltiges Arsenal von Erfindungen zurückgreifen. Der typische Entwicklungsprozeß, inklusive der unvermeidlichen Fehlschläge, wird schön dargestellt (Probefahrt im neuen Batmobil. "So what you do you think?" - "Does it come in black?"). Die innere Zerissenheit von Bruce Wayne, der seine Angst überwindet, und für den Rache nicht fremd ist, ist von einer ganz anderen Qualität als die von Peter Parker/Spiderman. Wie eben schon erwähnt, ist der Film trotz einer Länge von 140 Minuten unterhaltsam. Und das, obwohl es ein durchweg ernster Film ist. Es gibt ein paar lustige Sätze (fast alle von Michael Caine oder Morgan Freeman), aber das war's dann auch schon. Dieser Film hat nichts mehr gemeinsam mit den knallbunten Batman-Filmen der 90er Jahre (mit Pinguinen und Katzen, Men in Black oder dem Gouvernator), und erst recht nicht mit dem Real-Comic mit Adam West ("Holy atomic pile, Batman!", "Let's go, Robin. We've set another youth on the road to a brighter tomorrow."). Es gibt eine Reihe von Prügel-Szenen, denen man aber kaum folgen kann, weil sich die Kamera fast immer inmitten der Teilnehmer befindet. Es gibt einige recht verstörende Szenen, die die Freigabe ab 12 etwas zweifelhaft erscheinen lassen. Aber abgesehen davon wird eine tolle Atmosphäre erzeugt. Der Anfang des Films in einem fernöstlichen Kloster in den Bergen (gedreht auf Island), aber vor allem der Zerfall von Gotham-City wird mit atemberaubenden Bildern dargestellt. Laut imdb.com hat Regisseur Christopher Nolan der Crew vor Drehbeginn "Blade Runner" gezeigt, und genau daran muss man während des Films unweigerlich denken. Und während man bei den Star-Wars-Filmen einfach weiß, dass Coruscant am Computer erstellt wurde, ist man sich hier nie so ganz sicher, wo Kulissen, Aufnahmen existierender Städte oder Computergrafik zum Einsatz kamen. Insgesamt kann ich den Film empfehlen. Weitere freudige Überraschung: Cinestar hat das mit den Originalfassungen inzwischen etwas besser verstanden. Die Trailer zu den kommenden Filmen waren diesmal ebenfalls auf Englisch. Und dabei deutete sich schon das nächste Prequel an: "Pink Panther" mit Steve Martin ("He was found dead." - "Was it fatal?" - "Yes." - "How fatal?" - "Completely!"). Und so heisst es auch in Zukunft "Nach dem Film ist vor dem Film". Die Verfilmung von "The Hobbit" durch Peter Jackson ist ja angeblich schon beschlossene Sache, und er dreht bestimmt schon heimlich das "Silmarillion". Wir werden vermutlich detailiert erfahren, wie die Matrix enstanden ist, und wenn nach sieben Harry-Potter-Filmen das Publikum nach mehr verlangt, wird sicherlich die Entstehungsgeschichte von Hogwarts einen mehrteiligen Blockbuster abwerfen. In diesem Sinne: Wir sehen uns Gestern!

2005-06-04

Instant-Modelle

Für richtigen Modellbau habe ich im Augenblick leider keine Zeit. Aber da ich mir sowieso mal das easykit-System von Revell ansehen wollte, habe ich bei der aktuellen Serie zu Star Wars "Episode III" zugegriffen. Sith happens Das Prinzip der easykit-Modelle ist, dass sie bereits fertig lackiert sind und ohne Klebstoff einfach nur zusammengesteckt werden. Mit klassischem Modellbau hat das ganze nur noch insofern zu tun, als die Einzelteile nach wie vor aus einem Spritzgussrahmen geschnitten und entgratet werden müssen. Also Basteln für Warmduscher... Obi Wan's Flitzer Ich habe mich für Obi Wan's Raumschiff vom Typ Eta-2 Actis entschieden. Das fertige Modell sieht ganz nett aus und hat eine ordentliche Größe. Die Farbgebung ist wirklich gut gemacht, selber würde man das kaum so hinbekommen. Es handelt sich nicht um farbigen Kunststoff, sondern wirklich um einen Farbauftrag. Ob es allerdings aufgemalt oder aufgedruckt ist, oder beide Verfahren angewendet wurden, kann ich nicht sagen. Angriff!! Man kann sogar etwas mit dem Modell spielen. Die Flügel lassen sich aufklappen und das Cockpit kann geöffnet werden (Obi Wan ist übrigens aus Gummi, was den Vorteil hat, dass er auch ohne Kleber relativ unbeweglich in seinem Sitz bleibt). Blöderweise ist die Aufhängung der Winglets so schwach, dass man das Modell nicht mehr hinstellen kann. Noch blödererweise liegt der Schwerpunkt dann so ungünstig, dass das obige Arrangement sehr viel wackliger ist als man es anhand des Fotos erahnen könnte. kleine Fehler Da das Modell einerseits vorbemalt ist, aber andererseits die Teile noch ausgeschnitten werden müssen, lassen sich hässliche Stellen ohne Farbe kaum vermeiden. Diese R4-Einheit ist vermutlich schon in einigen Raumschlachten gewesen und müsste mal wieder überholt werden. Insegesamt ist das Modell ein netter Zeitvertreib. Der Spielwert ist meiner Meinung nach allerdings deutlich geringer als z.B. bei den Lego-Modellen. Aber da bisher keine Mini-Modelle zu Episode III angekündigt sind, und der Jawa Sandcrawler nun wirklich keinen Platz mehr bei mir hätte...

2005-05-31

Unter Beobachtung

Heute wurde es zum ersten Mal so richtig ernst. Ich hatte meinen ersten Unterrichtsbesuch von meinem Fachleiter Informatik. Dieser und weitere Besuche werden die Grundlage für seine Beurteilung meiner Leistung bilden, und dadurch mitentscheiden, ob ich in knapp zwei Jahren Lehrer werde oder nicht. Im grossen und ganzen ist die Doppelstunde in meinem Leistungskurs passabel verlaufen. Nur leider waren meine Schüler zu gut für mich. Sie sollten sich mit einem Problem beschäftigen, für das ich mir zwei Lösungen überlegt hatte: Eine einfache und eine kompliziertere. Ich war ziemlich sicher, dass sie zunächst die einfache Lösung finden würden, und wir hätten dann den anderen Ansatz im weiteren Verlauf der Stunde erarbeitet. Ich war ganz schön baff, als sofort und zielstrebig die komplizierte Lösung vorgeschlagen wurde und innerhalb weniger Minuten fast vollständig ausgearbeitet war. Ich musste mich echt anstrengen, nicht zu verdutzt zu gucken. Irgendwie haben wir es dann aber doch geschafft, fast die gesamte restliche Zeit mit sinnvoller Arbeit zu füllen. Die Schüler waren heute aber auch ausnehmend kooperativ, noch mehr, als sie es ohnehin schon sind. In der anschliessenden Besprechung meinte mein Fachleiter, ich hätte mich dadurch schon richtig professionell verhalten, dass ich mich zurückgehalten habe und die Schüler Ideen und Vorschläge untereinander besprechen konnten. Aber es gab natürlich auch viele Dinge, an denen ich noch arbeiten muss, angefangen bei der Auswahl von Themen und Methoden, über geeigneten Einsatz von Medien, bis hin zu meinem Auftreten (ja, ich weiss, dass ich undeutlich und zu schnell spreche!). Aber die positive Rückmeldung hat mich erstmal etwas beruhigt. Und weil's soviel Spass gemacht hat, habe ich nächsten Montag gleich den nächsten Unterrichtsbesuch, diesmal im Fach Mathematik. Ich hoffe, es gilt die alte Weisheit (Achtung: RealMedia)...

2005-05-21

Neues Spiel, neues Glück

Zunächst: Herzlich willkommen Vella, die jetzt ihr eigenes Blog hat. In der vorletzten Woche habe ich zwei Mathe-Veranstaltungen abgeschlossen und mir zwei neue Lerngruppen gesucht. In einer achten Klasse habe ich bisher ein paar Mal beim Bruchrechnen zugesehen, in einer neunten Klasse bin ich relativ schnell bei Wahrscheinlichkeitsrechnung mit eigenem Unterricht eingestiegen. Ich denke, es liegt vor allem an diesem Thema, dass mir die Arbeit im Augenblick leichter fällt als im vorherigen Mathe-Kurs. Naja, am Freitag in der sechsten Stunde war zwar kaum Ruhe in den Haufen zu bringen, aber das kann man der Klasse nicht wirklich übel nehmen. Ich konnte den Gong zum Wochenende ja auch kaum erwarten. Die spannenden Sachen passieren in den nächsten Wochen: Zunächst lasse ich in Informatik eine Klausur schreiben, bei der ich zum Teil die Aufgaben selber erstellen durfte. Ich bin mal gespannt, ob ich meine Leute über- oder unterfordere. Vor allem merke ich dann, ob die Schüler bei mir was gelernt haben. Und dann habe ich Ende Mai den ersten Unterrichtsbesuch. Mein Informatik-Fachleiter und meine Hauptseminarleiterin schauen sich eine Doppelstunde Unterricht bei mir an, um mich anschließend auf all die kleinen und großen Fehler hinzuweisen, die ich dabei gemacht habe (um mal den Begriff "in die Pfanne hauen" zu vermeiden). Das Prozedere wird sich dann im Verlauf der Ausbildung noch einige Male wiederholen und letztendlich einen Teil der Abschlussnote ausmachen. Die Idee ist, dass es immer weniger zu kritisieren gibt und man so langsam den Lehrer im Referendar erkennen kann. Das wird ein Spass... Und die ersten "Verluste" sind auch schon zu beklagen. Ein Kollege aus meinem Hauptseminar, ebenfalls Quereinsteiger, fühlte sich wohl vor allem durch das zweite Fach, das uns ja relativ willkürlich aufgedrückt wurde, überfordert. Er hat leider den Dienst quittiert, was ich irgendwo auch nachvollziehen kann. Ich meine, was qualifiziert mich denn, Mathematik zu unterrichten?

2005-05-04

Stochern im Nebel

Ein Mit-Referendar, der ein Jahr weiter ist, meinte neulich, dass wir gerade die mieseste Phase unserer ganzen Ausbildung durchmachen. Nach den Sommerferien, wenn wir BdU (Bedarfsdeckenden Unterricht, also eigenen, echten Unterricht ohne Begleitung) machen müssen, würde das alles besser werden. Das kann ich nur hoffen... Im Augenblick hangele ich mich von Stunde zu Stunde, ohne in den einzelnen Fächern einen besonders guten Überblick zu haben. Ich weiss nicht, welche Dinge die Schüler schon wissen (müssten), oder in welcher Zeit welche Lernziele erreicht werden sollen. Die Inhalte in Informatik und Mathematik kenne ich zwar "im Prinzip", aber um fundierten Unterricht darüber machen zu können, bräuchte ich viel mehr Einarbeitungszeit. Didaktische Konzepte für die einelnen Theme kenne ich nicht, und sie werden mir nur recht bruchstückhaft von den Fachlehrern zur Verfügung gestellt. Wer mich kennt weiss, dass das so überhaupt nicht meiner Art zu arbeiten entspricht. Aber es wäre noch viel zu früh, jetzt schon zu resignieren. Ich hatte ja noch nicht einmal Gelegenheit, irgendjemandem LaTeX statt Word beizubringen. Die Chance warte ich auf alle Fälle noch ab.

2005-04-24

neulich in Bielefeld: Nachtansichten 2005

Siehe auch meinen Bericht zu den Nachtansichten 2006! Am letzten Samstag fanden in Bielefeld zum vierten Mal die "Nachtansichten" statt, bei denen Museen, Gallerien und Kirchen bis tief in die Nacht geöffnet haben und ein reichhaltiges und buntes Programm darbieten. Mit anderen Worten: Die Gelegenheit, die Kultur, die man in den letzten 364 Tagen verpasst hatet, in einer einzigen Nacht aufzuholen. Da man unmöglich alles sehen konnte (obwohl die öffentlichen Verkehrsmittel und ein extra eingerichteter Shuttle-Bus im Preis inbegriffen waren), hier die Stationen, die ich mir angesehen habe: Los ging es in Bethel. Im Künstlerhaus Lydda konnte man verschiedene Drucktechniken wie Holz- oder Linolschnitt sehen und vor allem selber ausprobieren (sobald ich die Freigabe habe, kann ich Bilder von gaaanz angestrengt arbeitenden Menschen zeigen). Die ausgestellten Werke, von denen die meisten von in Bethel betreuten Menschen angefertigt wurden, waren unglaublich faszinierend. Weiter ging es in der Süsterkirche (das ist die zwischen Radio Bielefeld und dem Limmerick). Hier war das Norddeutsche Blechbläserkollegium zu Gast. Tolle Musik, von spitzenmäßigen Instrumentalisten gespielt, und das alles in einem Raum mit genialer Akustik. Was will man mehr? Das letzte Stück trug den Titel "Wenn dein Kind dich morgen fragt...", die Losung des 30. evangelischen Kirchentags im Mai in Hannover. Dahin wird der Papst wohl keinen Abstecher machen... Danach kam für mich der absolute Tiefpunkt, obwohl es aus Sicht der Veranstalter bestimmt das Highlight war: Die Ausstellung von Not Vital in der Kunsthalle. Abgesehen davon, dass sich die Schickeria von Bielefeld hier sammelte, waren die Exponate ziemlich gewöhnungsbedürftig. Vermutlich bin ich ein zu einfach gestrickter Mensch, aber irgendwie komme ich mir von einem Haufen zertrümmerter Gips-Schädel oder einer schlichten Reihe silberner Kugeln auf dem Fußboden etwas verarscht vor. Wenn mich doch bloß jemand vor dieser Ausstellung gewarnt hätte... Danach ging es über Naturkunde-Museum und Marienkirche zur Nicolaikirche, in der indische Musik dargeboten wurde. Leider war das Orchester etwas klein (zwei Personen, Sitar und Tabla) und nicht sonderlich indisch. Trotzdem war auch diese Vorstellung wunderschön, was allerdings von einigen der (ansonsten zahlreichen) Zuschauer nicht so gesehen wurde. Einige ergriffen schon nach wenigen Minuten die Flucht, bevor die beiden Künstler auch nur halbwegs loslegen konnten. Indische Musik lehrt vor allem Geduld, eine Tugend, die uns anscheinend verloren gegangen ist. Abgeschlossen wurde der Abend dann durch einen zweiten Abstecher in die Süsterkirche, wo nun "Brass goes Pop" geboten wurde. Drei Stücke von den Beatles habe ich noch mitbekommen, die vielleicht etwas schmissiger hätten gespielt werden können. Aber das ist vollkommen egal, wenn man den Musikern anmerkt, dass sie mit Freude bei der Sache sind. Fazit: Ein rundum gelungener Abend. Da es nächstes Jahr bestimmt eine Neuauflage geben wird, kann ich allen die Teilnahme nur dringenst empfehlen.

2005-04-20

No news

... is good news. Zumindest hat man das früher mal in der PPE gelernt. Inzwischen habe ich in allen drei Klassen/Kursen den Unterricht übernommen, die Arbeit fühlt sich also schon langsam nach "Lehrer-sein" an. Ein paar Vertretungsstunden waren auch schon dabei, d.h. ich war dann mit einer Horde Schüler alleine, ohne dass ein Fachlehrer eingreifen konnte. Meine 5. Klasse, die sonst schon immer recht zappelig ist, war an dem Tag kaum zu bändigen. Da ist man richtig dankbar, dass 45 Minuten relativ schnell vorbei sind. In Informatik machen wir gerade "Logik", auch wenn die Schüler meinen, das müßte eigentlich "Unlogik" heissen. Und ich hätte nicht erwartet, nochmal den schreiend-lila Umschlag des Oberschelp/Vossen zu Gesicht zu bekommen. Ich rechne lieber nicht nach, wie viele Jahre es schon her ist, dass wir den zusammen mit Gerhard in "Informatik III" durchgenommen haben...

2005-04-08

Und sie sind gestartet...

Jetzt gibt es kein Zurück mehr, das Leben als angehender Lehrer hat endgültig begonnen. Die erste "richtige" Woche an meiner Schule in Steinheim ist um. Zunächst war das Problem zu lösen, passende Klassen oder Kurse zu finden, die man sich ansehen und in denen man irgendwann (in nicht allzu ferner Zukunft) auch selber unterrichten möchte. Ich habe mich für drei Veranstaltungen entschieden:
  • einen Leistungskurs Informatik in der 12
  • einen Grundkurs Mathematik in der 11
  • Mathematik in einer 5. Klasse
Diese ergeben zusammen 12 Wochenstunden, genau das Pensum, dass wir erreichen sollen. In diesen Lerngruppen werden ich jetzt einige Wochen bleiben, um mir anschliessend neue Opfer zu suchen. Dieses Spiel wiederholt sich dann bis zu den Sommerferien. Während ich in den ersten Tagen nur passiv als Zuhörer teilgenommen habe, habe ich heute in der 5. Klasse meine erste Unterrichtsstunde in Steinheim gehalten. Es hätte besser sein können, aber es hätte auch schlechter sein können. Die Fachlehrerin hat mir am Ende der Stunde eine sehr hilfreiche Übersicht gegeben, was ich richtig gemacht habe, und was nicht so toll war. Es sind noch etwas mehr Minus- als Pluszeichen, aber ich habe die Hoffnung, daran arbeiten zu können. Wenn man bisher nur mit (mehr oder weniger :) erwachsenen Studenten zu tun hatte, dann sind Kinder im Alter von 10-12 Jahren doch ein anderes Publikum. Man muss sich auf alles mögliche gleichzeitig konzentrieren. Während eine Schülerin die Hausaufgaben vorliest, muss man das Ergebnis kontrollieren, darauf achten, dass alle anderen aufpassen, quatschende Schüler ermahnen, Meldungen wahrnemen und entscheiden, ob und wen man drannimmt, und dann halbwegs zügig zum nächsten Punkt überleiten, damit keine Pausen entstehen. Ich gehe mal davon aus, dass man im Laufe der Zeit die nötige Routine für dieses geordnete Durcheinander entwickelt. Aber jetzt gibt's ja erstmal wieder zwei Tage der Besinnung, äh, Verzeihung -- "Reflexion". Mal schauen, wohin das Pendel am Wochenende ausschlägt: Radfahren oder Raumstationkleben...

2005-04-04

Alles Käse

Ha, jetzt habe ich endlich einen Grund! Der Käsefinder der CMA kennt 446 verschiedene Käsesorten - aber keinen, der herzhaft im Geschmack ist, einen aromatischen Geruch besitzt, einen weißen Schimmelrasen hat und von weicher Konsistenz ist. Ich brech zwar gleich in die Tastatur, aber das wäre er gewesen, der Käse, dem ich eine Chance gegeben hätte. Tja, Pech. Ist das nicht eine tolle Ausrede für meine Käseabstinenz? Wenn es jetzt noch sowas für Pilze gäbe...

2005-03-31

Und nächstes Jahr fahre ich hin...

Wer schon immer mal eine vollkommen nutzlose Sprache lernen wollte, der kann jetzt sogar den doppelten Spass für's gleiche Geld bekommen. Helmut W. Pesch bietet in seinen beiden Büchern "Elbisch - Grammatik, Schrift und Wörterbuch" und "Elbisch - Lern- und Übungsbuch" eine Einführung in Quenya und Sindarin. das erste Buch das zweite Buch Dass die beiden Bücher im nicht gerade als Fachverlag für linguistische Literatur bekannten Bastei-Lübbe-Verlag erschienen sind, sollte einen nicht abschrecken. Als Ausgleich sind sie extrem preiswert. Weitere Informationen gibt es auf der Web-Seite zu den Büchern. Das erste Buch ist sehr theoretisch. Die beiden Sprachen werden nacheinander vorgestellt. Man erfährt, wie Nomen dekliniert und Verben konjugiert werden. Wer Spass an Latein hatte, wird dieses Buch mit Freude lesen. Frage an die diesbezüglich vorgebildete Leserschaft: Im Quenya gibt es den Dual (spezielle Mehrzahl, die verwendet wird, wenn es um zwei zusammengehörige Dinge geht: beide Hände, die zwei Bäume von Valinor, usw.). Gibt es sowas auch im Lateinischen, oder hatte sich die Veranstaltung "Deutsch als Muttersprache" genau hier die Idee geholt (vgl. die Diskussion in unibi.techfak)? Das zweite Buch enthält Übungen, und muss noch von mir gelesen werden. Ich bin ja mal gespannt, ob man danach Elbisch reden kann. Oder zumindest Viggo Mortensen und Liv Tyler auch ohne Untertitel versteht. Wer weiss, vielleicht reden die beiden in Wirklichkeit ja über was ganz anderes... In diesem Sinne: Namárië!

2005-03-28

Das Projekt: Die ISS von Revell

Dieses Blog habe ich ja vor allem eingerichtet, um über den Verbleib meines Abschiedsgeschenks zu berichten. Es handelt sich dabei um nichts geringeres als das Modell der Internationalen Raumstation von Revell, Maßstab 1:144. jetzt kommt ein Karton das kann etwas länger dauern... Da ich in Punkto Modellbau etwas aus der Übung gekommen bin, wollte ich lieber an ein oder zwei kleineren Modellen üben, bevor es richtig losgeht. Also habe ich eines der günstigsten Modelle genommen, das dementsprechend etwas kleiner ausfällt: Ja wo ist es denn? aus den Werken von Mikojan-Gurewitsch Der Bausatz ist etwas übersichtlicher gestaltet, und wenn er nichts wird, dann ist es nicht wirklich schade drum. Man beachte den Größenunterschied des fertigen Modells: Die MiG-31 ist zusammengebaut 15 cm Lang und hat eine Spannweite von 9 cm. Die fertige ISS wird die Maße 74 cm x 50 cm x 40 cm haben. Ich weiss bis heute nicht, wo ich das Teil lassen werde... etwas weniger Einzelteile das sollte schnell gehen Naja, es hat dann doch etwas gedauert. Kardinaler Fehler (den ich dann bei der ISS nicht mehr machen werde) war, dass ich die gesamte Bemalung erst am zusammengebauten Modell vorgenommen habe. Dementsprechend sieht es auch aus: Die fertige MiG. Wie gesagt, die war zum üben... Ich habe extra eine Perspektive genommen, die noch halbwegs brauchbar ist. Man muss allerdings sagen, dass die Anleitung (zumindest bei diesem Modell) manchmal nicht besonders deutlich war. Wie schön waren doch im Vergleich dazu die Modelle von Matchbox, die vor allem eine farbige Malvorlage hatten. Da blieben in der Regel keine Fragen offen.

2005-03-23

neulich im Kino: "Der Tiefseetaucher" (The Life Aquatic with Steve Zissou)

Es gibt gute und es gibt schlechte Filme. Und es gibt Filme von Wes Anderson, die sich in dieser Hinsicht kaum einordnen lassen. Nach "The Royal Tenenbaums" hätte ich ja eigentlich vorgewarnt sein müssen, dass dies kein normaler Film ist, sondern eine Ansammlung von Skurilitäten, die nur gaaaaanz langsam soetwas wie eine Handlung erkennen lassen. In "The Life Aquatic ..." (imdb.com, offizielle Site) liefert Bill Murray als Ozeanforscher Steve Zissou eine herrliche Parodie auf Jacques Cousteau ab, inklusive weissem Bart und roter Wollmütze. Getrieben von dem Wunsch, sich an dem von ihm entdeckten Jaguar-Hai zu rächen, der seinen langjährigen Weggefährten gefressen hat, trommelt er seine Mannschaft zusammen, und macht sich auf die Jagd. Sein Schiff, die "Belafonte" (schöne Parodie auf "Calypso" :) ist zwar nicht mehr das jüngste, dafür aber mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet: Labore, Tonstudio, Massageraum, usw. Die wissenschaftliche Ausrüstung besorgt sich der Skipper aufgrund von Geldmangel allerdings auf etwas unkonventionelle Art... Neben einigen bekannten Gesichtern aus "Tenenbaums" (Bill Murray selbst, Owen Wilson, Anjelica Huston) sind ein paar weitere Stars dabei: Cate Blanchett (Galadriel, Oscar für "The Aviator") als Reporterin und Willem Dafoe (Norman Osborn/Green Goblin in "Spider Man", Stimme von Gill in "Finding Nemo") als Co-Forscher Klaus Daimler. In der deutschen Synchronisation hat Dafoe einen schwäbischen Akzent bekommen, der einfach nur genial ist. Und in einer kleineren Rolle taucht noch Michael Gambon auf, der "neue" Albus Dumbledore. Unbedingt zu erwähnen ist noch der Soundtrack. Der wird nämlich zum grossen Teil von Seu Jorge (Achtung: Flash-Plugin und Portugiesisch-Kenntnisse benötigt) beigesteuert, der das Besatzungsmitglied Pelé dos Santos spielt, und unvermittelt an jeder Stelle des Schiffes auftauchen kann, um ein wenig Musik auf seiner Gitarre zu machen. Was er dabei spielt, erkennen wohl nur Fans, bevor sie im Abspann darauf hingewiesen werden: Es sind Lieder von David Bowie, die in portugiesisch vorgetragen werden. Wer sollte sich diesen Film ansehen? Wenn man "Tenenbaums" gemocht hat, dann ist dies genau das richtige. Wenn man Filme einfach mal auf sich wirken lassen kann, ohne immer sofort nach dem "warum" zu fragen, dann sollte man sich darauf einlassen. Wenn man hingegen auf gradlinige Handlungen steht, dann sollte man sich an der Kino-Kasse doch für etwas anderes entscheiden. Oder sich nochmal "Finding Nemo" auf DVD ansehen. Und bei der Gelegenheit natürlich auch "Exploring the Reef" mit Jean-Michel Cousteau (tätärätäää) auf der Bonus-DVD.

2005-03-21

Pädagogische Woche auf Norderney

... oder: Kann mal jemand den Wind abstellen? Fünf Tage im Lippischen Landschulheim auf Norderney, das bedeutet Meer, Sand, Wind, Möwen - und am Ar*** der Welt zu sein. Die einzige Beschäftigung, die die Insel IMHO anbietet, ist stundenlanges Herumgelaufe. Aber das ist dann auch garnicht mal so schlecht, vor allem, wenn man über das passende technische Equipment verfügt. Die Nordsee direkt vor der Haustür ist schon irgendwie witzig. an der Nordseeküste der Leuchtturm - linksdrehend exteritoriales Lipperland Seemannsgarn von Pauli Leben unter dem Meer das wilde Landesinnere das Postboot ist gegen die Insel gebumst Jetzt sind erstmal Ferien, und Anfang April geht's dann richtig los. Dann beginnt der Ausbildungsunterricht in Steinheim, und ich werde zum ersten mal für längere Zeit auf Schüler losgelassen.

2005-03-09

Zweite Runde

In den letzten beiden Wochen fand unsere zweite Erste Begegnung mit Schülerinnen und Schülern statt, diesmal in Mathematik. Und anscheinend kann man aus Fehlern tatsächlich lernen. Auch wenn Guter Unterricht anders aussieht, wir haben immerhin kein Trümmerfeld hinterlassen. Unsere Opfer gingen diesmal in die 7. Klasse. In dem Alter interessiert man sich ja ganz besonders für Mathematik. Mir fiel der Umgang mit den Kindern nicht ganz so leicht, weil die ganze Klasse IMHO sehr unruhig war. Es ist schon spannend, wenn sich ein Schüler meldet, und du dann raten darfst:
  • Er weiss die Antwort auf die Frage
  • Er will dir sagen, dass er den Sachverhalt nicht verstanden hat
  • Er weiss, dass er keine Ahnung hat, lässt sich dadurch aber nicht davon abhalten, dich mit irgendwelchem Zeug vollzulabern
  • Er will was ganz anderes, was mit dem Thema nichts zu tun hat
Immerhin war die Häufigkeit der Antworten in der gleichen Reihenfolge verteilt. Aber die Dreistigkeit, mit der einige Schüler behaupten, sie hätten "es verstanden" oder "recht", ist manchmal schon beeindruckend. Da wachsen echt vielversprechende Halbstarke heran... Naja, jetzt erstmal ab zur Pädagogischen Woche auf die Insel, dazu in ein paar Tagen dann meer ... äh ... mehr.

Ein Wink??

Will mich die Post daran erinnern, dass ich noch was zu tun habe? Nur keine unchristliche Eile, das Modell ist nicht vergessen. Die Bauarbeiten werden bald beginnen, und dann wird die ISS etwas größer sein als 4 cm. Die NASA wird wohl noch etwas länger brauchen.

2005-02-27

neulich auf DVD: "From the Earth to the Moon"

Ich hatte schon öfters von dieser Fernsehserie gelesen (z.B. auf imdb.com), und als mir die 5-DVD-Box zu einem fairen Preis in die Hände fiel, habe ich einfach zugegriffen. Tom Hanks erzählt als Produzent, Drehbuchautor und in der letzten Folge als Schauspieler, wie die NASA durch die Mercury-, Gemini- und schliesslich Apollo-Missionen Schritt für Schritt dem Mond näher kam. In 12 Episoden wird die Geschichte aus verschienen Blickwinkeln betrachtet. Genau das ist auch die Stärke der Serie: Es sind 12 einzelne, individuelle Geschichten, von unterschiedlichen Regisseuren auf sehr unterschiedliche Weisen in Szene gesetzt. Der Zuschauer folgt den Astronauten und ihren Familien, den Ingenieuren, oder der Presse. Neben tragischen und bewegenden Momenten kommt die Unterhaltung nicht zu kurz. Max Wright als Launch Pad Director Guenter Wendt, oder Matt Craven als Tom Kelly, Erbauer des Lunar Modules, sind echte highlights der Serie. Und auch wenn man schon hunderte von Dokumentationen über Apollo 11 und die erste Mondlandung gesehen hat, hier erfährt man Dinge, von denen man bisher nicht einmal ahnte, dass sie so passiert sind. In "Star Trek - Next Generation" heisst eines der Shuttles der Enterprise "El-Baz". Vor vielen Jahren habe ich sogar einmal das Papiermodell von Ulrich Prahn zusammengebaut. Aber erst durch die Folge "Galileo Was Right" habe ich erfahren, dass Farouk El-Baz ein Geologe unserer Zeit ist, der den Astronauten von Apollo 15 bis 17 alles wichtige über Steine, Felsen und Krater beigebracht hat. Fazit: Ich kann die Serie und die DVD-Box nur empfehlen. Einziger Schwachpunkt ist, dass sie (als Fernsehserie aus dem Jahr 1998) im Bildformat 4:3 gedreht wurde. Aber das wird durch die tollen Bilder und die abwechslungsreichen Geschichten schnell wett gemacht.

2005-02-25

Die erste Ernüchterung

Am Anfang der Woche war ich dann endlich dran mit meiner allerersten Unterrichtsstunde am Leopoldinum. Völlig ungewohnt war die Situation ja nun nicht, aber das war wohl auch mein Problem. Da sitzen ein Rudel Schüler, und die wollen in den Unterricht eingebunden werden. So gerne ich auch stundenlang erzähle, so läuft das hier nicht... Und dann haben wir das Thema "Rekursion" wohl doch etwas zu anspruchsvoll gestaltet. Der Kurs-Lehrer wird da ganz schön was zu reparieren haben. Die Projektphase hat mich in einer Sache bestätigt, die ich schon lange wusste: Man kann gute Lehre nicht aus dem Handgelenk schütteln, sondern man muss sich Zeit nehmen. Sowohl für die Vorbereitung als auch für die Durchführung. Software-Modellierung mit UML macht man nicht mal eben in 5 Stunden, vor allem wenn man vorher selber nicht weiss, was Sache ist. Ich hoffe, dass ich so ein Chaos nicht noch einmal erleben muss. Auf in den zweiten Block, zwei Wochen Mathematik!

2005-02-20

Der erste Kontakt

Schneller als man meinen sollte, werden wir auf unschuldige Schüler losgelassen. Bereits im zweiten Ausbildungshalbjahr (sprich: nach den Sommerferien) werden wir "BdU" (Bedarfsdeckenden Unterricht) geben, also richtigen, echten Unterricht, ohne Netz und doppelten Boden. Damit wir nicht völlig unvorbereitet sind, machen wir im Augenblick zwei "Projektphasen". Das bedeutet, dass wir jeweils zwei Wochen in unseren Fächern Unterricht geben, und zwar an den Heimatschulen unserer Fach-Seminarleiter. Eine Woche Informatik am Leopoldinum in Detmold ist bereits um, nach der zweiten folgen dann zwei Wochen Mathematik am Niklas-Luhmann-Gymnasium in Oerlinghausen. Mich wirft der Informatik-Unterricht nicht gerade um. Ob es wirklich so viel besser ist, dass die Schüler (Klasse 9, Logo) so programmieren müssen pr LinieDreh :Länge vorwärts :Länge rechts 90 wenn :Länge > 20 [ LinieDreh :Länge * 0.9 ] ende anstatt so to lineturn :length forward :length right 90 if :length > 20 [ lineturn :length*0.9 ] end wie das jeder normale Mensch tun würde... Und an der Universität können wir uns dann über Studenten ärgern, die Probleme mit englischen man-pages oder englischer Literatur haben.

2005-02-13

Und der Gewinner ist ...

... Steinheim! Wo liegt Steinheim? Ich musste auch erst meinen Globus von OWL konsultieren, und fand es dann im Kreis Höxter. Leider ist das etwas weiter von Bielefeld weg, als ich eigentlich geplant hatte. Das Städtische Gymnasium Steinheim wird in den nächsten zwei Jahren meine Ausbildungsschule sein. Soviel zu meinem Plan, nach 14 Jahren Uni Bielefeld dem Beton zu entfliehen... Aber zum Glück zählen ja die inneren Werte. Nach einer knappen Woche Hospitation bin ich zuversichtlich, eine Schule erwischt zu haben, in der man gut zurecht kommen kann.

Willkommen zu "The Blög"

Jetzt passierts. Örn bekommt sein eigenes Blog, "The Blög". Da derzeit viel los ist, und ich langsam den Überblick verliere, wem ich bereits was erzählt habe, werde ich ab jetzt alles wichtige (und noch viel mehr unwichtiges) hier dokumentieren. Natürlich bleibt meine home page weiterhin bestehen, d.h. meine diversen Kurse kann man weiterhin dort einsehen.