2005-03-23

neulich im Kino: "Der Tiefseetaucher" (The Life Aquatic with Steve Zissou)

Es gibt gute und es gibt schlechte Filme. Und es gibt Filme von Wes Anderson, die sich in dieser Hinsicht kaum einordnen lassen. Nach "The Royal Tenenbaums" hätte ich ja eigentlich vorgewarnt sein müssen, dass dies kein normaler Film ist, sondern eine Ansammlung von Skurilitäten, die nur gaaaaanz langsam soetwas wie eine Handlung erkennen lassen. In "The Life Aquatic ..." (imdb.com, offizielle Site) liefert Bill Murray als Ozeanforscher Steve Zissou eine herrliche Parodie auf Jacques Cousteau ab, inklusive weissem Bart und roter Wollmütze. Getrieben von dem Wunsch, sich an dem von ihm entdeckten Jaguar-Hai zu rächen, der seinen langjährigen Weggefährten gefressen hat, trommelt er seine Mannschaft zusammen, und macht sich auf die Jagd. Sein Schiff, die "Belafonte" (schöne Parodie auf "Calypso" :) ist zwar nicht mehr das jüngste, dafür aber mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet: Labore, Tonstudio, Massageraum, usw. Die wissenschaftliche Ausrüstung besorgt sich der Skipper aufgrund von Geldmangel allerdings auf etwas unkonventionelle Art... Neben einigen bekannten Gesichtern aus "Tenenbaums" (Bill Murray selbst, Owen Wilson, Anjelica Huston) sind ein paar weitere Stars dabei: Cate Blanchett (Galadriel, Oscar für "The Aviator") als Reporterin und Willem Dafoe (Norman Osborn/Green Goblin in "Spider Man", Stimme von Gill in "Finding Nemo") als Co-Forscher Klaus Daimler. In der deutschen Synchronisation hat Dafoe einen schwäbischen Akzent bekommen, der einfach nur genial ist. Und in einer kleineren Rolle taucht noch Michael Gambon auf, der "neue" Albus Dumbledore. Unbedingt zu erwähnen ist noch der Soundtrack. Der wird nämlich zum grossen Teil von Seu Jorge (Achtung: Flash-Plugin und Portugiesisch-Kenntnisse benötigt) beigesteuert, der das Besatzungsmitglied Pelé dos Santos spielt, und unvermittelt an jeder Stelle des Schiffes auftauchen kann, um ein wenig Musik auf seiner Gitarre zu machen. Was er dabei spielt, erkennen wohl nur Fans, bevor sie im Abspann darauf hingewiesen werden: Es sind Lieder von David Bowie, die in portugiesisch vorgetragen werden. Wer sollte sich diesen Film ansehen? Wenn man "Tenenbaums" gemocht hat, dann ist dies genau das richtige. Wenn man Filme einfach mal auf sich wirken lassen kann, ohne immer sofort nach dem "warum" zu fragen, dann sollte man sich darauf einlassen. Wenn man hingegen auf gradlinige Handlungen steht, dann sollte man sich an der Kino-Kasse doch für etwas anderes entscheiden. Oder sich nochmal "Finding Nemo" auf DVD ansehen. Und bei der Gelegenheit natürlich auch "Exploring the Reef" mit Jean-Michel Cousteau (tätärätäää) auf der Bonus-DVD.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Also, mir hat der Film wirklich gut gefallen. Mit am besten war, als Bill Murray erklärte, das ihre Taucherhelme ja noch viel tollerer sind, weil man da auch noch Musik hören kann. Dann fängt er an etwas unbeholfen mit der Hüfte zu zucken, und zu der eh schon merkwürdigen Musik zu wippen.. das war zum schreien komsich..
Bemerkenswert fand ich nicht nur die Ausrüstung, sondern das, was es da bei denen Essbares rumstand immer wieder im Film. Das Schiff wirkte ja sehr betagt und "preiswert", aber irgendwie gab es nur Sekt aus der Champagne und Wein und Hummer und frischeste Erdbeeren (nach Tagen auf See), Kavier und und und.. mit Hunger sehr gemein anzuschaun.
Toll war auch wieder mal Mortisha Adams spielen zu sehn.. oder der Schwabe, der nur in kurzen Hosen rumlief.
Was die eigentlich an Mengen Paketband für die Unterwasserwelt verbraucht haben?