2011-03-14

Sex'n'Drugs'n'Rock'n'Roll

Ja okay, der Titel ist ein wenig reißerisch und dient nur dazu, für Aufmerksamkeit zu sorgen. Aber es hat doch funktioniert, oder? Und Drugs und Rock'n'Roll gibt's auch nicht. Aber dafür klären wir heute die Frage: Wer bringt eigentlich den Störchen den Nachwuchs?

Obwohl für Sonntag eher schlechtes Wetter angekündigt war, habe ich mich auf den Weg zum Dümmer gemacht. Wäre ich bloß eine Stunde eher losgefahren, dann hätte ich eine Stunde mehr ziemlich gute Bedingungen zum Beobachten und Fotografieren gehabt. Man konnte nämlich so einiges sehen. Zum Beispiel diesen Großen Brachvogel:



Derzeit hat man in der Natur fast ständig ein Gezwitscher in den Ohren. Zum Glück muss das kein Tinitus sein, oft handelt es sich nur um eine Feldlerche. Typischerweise fliegt sie so hoch, dass man sie nur hören, aber nicht sehen kann. Aber manchmal hat man doch Glück:



Eine kleine Rarität konnte ich dann auch noch finden: In Burlage, direkt an der B51, hält sich seit ein paar Wochen regelmäßig eine Gruppe Höckerschwäne auf. Und am Sonntag hatte sich kurz eine Rostgans dazugesellt:



Aber zurück zur Einleitung. Erfreulicherweise hat sich die Weißstorch-Population in den letzten Jahren in Deutschland erheblich verbessert, und gerade in unserer Region scheint sich der Storch besonders wohl zu fühlen. Dieser hier in Bad Essen/Masch wartet zwar noch auf einen Partner



aber die Nester am Schäferhof und in Hüde waren bereits mit Paaren besetzt. Und auf letzterem wurde gerade für Nachwuchs gesorgt:



Passende Bildunterschriften zu dieser Szene unmittelbar danach darf sich jeder Leser selber ausdenken - links "er", rechts "sie":



In Oppenwehe haben sich Kraniche über den ganzen Fledder verteilt und sind in losen Gruppen auf Nahrungssuche:



Neulich konnte ich dort einen markierten Kranich aus nächster Nähe fotografieren:



Die Farbkombination blau-blau-schwarz am linken Bein bedeutet, dass der Kranich in Deutschland beringt wurde, die Kombination schwarz-grün-rot rechts ist eine persönliche Identifikation. Leider habe ich auf meine Meldung an kraniche.de noch keine Antwort erhalten.

Update: Wenn man vom Teufel spricht... Heute (also einen Tag später) kam die Antwort von kraniche.de. Der Vogel wurde im Juni 2006 als Küken in Brandenburg nahe der polnischen Grenze beringt. Er wurde in den folgenden Jahren immer wieder gemeldet, aber fast immer ebenfalls aus Brandenburg. 2009 wurde er in Frankreich gesichtet, und Ende Januar diesen Jahres in der Extremadura in Spanien, dem klassischen Winterquartier der westlichen Kranich-Population Europas. Meine Meldung war die erste aus der Diepholzer Moorniederung.

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