2009-04-26

Limikolen am Obersee

Die Umbauarbeiten am Obersee sind im vollen Gange, der Zufluss der Jölle ist bereits fast vollständig abgetrennt. Es steht zu befürchten, dass das Brutgeschäft der örtlichen Wasservögel dieses Jahr deutlich geringer ausfällt. Vor allem der bisherige Brutplatz der Höckerschwäne liegt in unmittelbarer Nähe der Baustelle und wird dieses Jahr wohl nicht genutzt werden. Immerhin hat diese Ente bereits Nachwuchs, der vermutlich eine interessante Färbung annehmen wird: Sie ist das einzige schneeweiße Individuum auf dem See, der Vater dürfte eine gewöhnliche Stockente sein. Am Wochenende, wenn etwas Ruhe einkehrt, kann man an der Jöllemündung aber einige interessante Limikolen beobachten. Vor einer Woche konnte ich bereits einen Waldwasserläufer und ein paar Flußregenpfeifer fotografieren: Insbesondere hat mich das erste Bild gefreut, weil mir ein paar Tage zuvor am Enger Bruch nur ein paar sehr schlechte Fotos von dieser Art gelungen sind: Kurz bevor die Sonne hoch genug stand, um die Szene etwas aufzuhellen, wurde das Tier von einem Bläßhuhn aufgeschreckt und flog davon. Am nächsten Tag machte Eckhard Lietzow Aufnahmen von der gleichen Stelle aus, auf denen man wirklich was erkennen kann. Neben viel Erfahrung verwendet er dafür aber auch eine Fotoausrüstung, die den Gegenwert eines Mittelklassewagens hat. Und anscheinend fühlen sich die Tiere an der Stelle recht wohl, zumindest wenn Ruhe herrscht. Heute waren bereits vier Waldwasserläufer und fünf Flußregenpfeifer an der gleichen Stelle zu sehen: Gegen jeder bessere Wissen habe ich versucht, die Flußregenpfeifer auch im Flug mit langer Brennweite zu fotografieren, und immerhin waren unter drei Dutzend Aufnahmen zwei, die ganz brauchbar sind: Außerdem verwende ich seit kurzem ein Gimp-Plugin zum verlustfreien Schärfen der Bilder, das scheint gerade bei meinen Motiven (freihand-Aufnahmen von gemustertem Gefieder) eine deutliche Verbesserung zu bringen.

2009-04-11

Rund um's Hücker Moor

Im Augenblick fallen einem die tollen Motive regelrecht in den Schoß. Ich war heute Morgen am Hücker Moor, und innerhalb kürzester Zeit hatte ich diese Bilder im Kasten: Zwei Ringdrosseln: Ein Rotmilan, der sich mit einer Krähe beharkte: Später zog er noch gemeinsam mit einem zweiten Artgenossen und zwei Mäusebussarden seine Kreise hoch über dem See: Als fünfter im Bunde war dieser Greifvogel dabei. Es könnte ein Merlin sein, aber da bin ich ziemlich unsicher: Update: Antwort vom Experten (also meinem Vater): Nein, es ist "nur" ein Turmfalke. Aus der Perspektive hatte ich diese Art noch nicht gesehen, und dieses Verhalten (Kreisen in relativ großer Höhe) war mir unbekannt. Am See selbst waren zwei Gebirgsstelzen (von denen ich allerding nur eine halbwegs gut erwischt habe). Eigentlich dürfte das Hücker Moor als stehendes Gewässer nicht ihr Revier sein. Dann fiel mir noch dieses seltsame Paar auf: Es handelte sich tatsächlich um eine Kanada- und eine Graugans. Vermutlich ging es ihnen zunächst wie Ross und Joey... Aber die Verlegenheit war schnell überwunden: Kurze Zeit später sind sie dann auch gemeinsam losgeflogen. Ach ja, nach den Osterlämmern gestern gibt's heute den Osterhasen:

2009-04-10

Frühling am Dümmer und anderswo

Wie anderweitig ausführlicher erwähnt, war ich ein paar Tage bei meinen Eltern, und ich habe die Gelegenheit genutzt, mal zu etwas anderen Uhrzeiten zum Dümmer und meinen anderen Foto-Revieren zu fahren, als ich das bei den sonst üblichen Tagesbesuchen machen kann. Abgesehen davon ist aber sowieso der Frühling ausgebrochen, und die Feuchtwiesen südlich des Dümmers quellen über mit Enten, Uferschnepfen und Brachvögeln. Uferschnepfen: Großer Brachvogel: Kiebitze: Spießenten: Schafstelze: Rohrammer: Und natürlich sind immer noch Graugänse da: Vor allem wollte ich aber endlich Aufnahmen der diversen Greifvögel haben, von denen im Bereich des Dümmer immer wieder berichtet wird. Ich hatte zwar eine Rohr- und/oder Kornweihe schon mehrfach gesehen, aber nie fotografieren können. Da sich aber ein Rohrweihenpaar offensichtlich auf die Brut vorbereitet, war reichlich Aktivität: Und südlich des Rehdener Geestmoors waren tatsächlich immer noch Kraniche anzutreffen: Die werden vermutlich für den Rest des Jahres da bleiben, aber kaum brüten. Man kann eine Reihe von Jungtieren aus dem letzten Jahr erkennen, die jetzt wohl einfach die Zeit 'rumkriegen müssen. Im Oppenweher Moor habe ich mich am Fotografieren von kleineren Vögeln geübt: Das sollte ein Zilp-Zalp sein, auch wenn die Farbe der Beine eher auf einen Fitis schließen lässt: Buchfink (links Männchen, rechts Weibchen): Krickenten: Knäkente: Aber natürlich kann man einiges davon auch in Bielefeld finden. Heute Morgen war ich an den Rieselfeldern in Windelsbleiche, und gleich ein déjà-vu: Auch hier wollen die Rohrweihen offensichtlich brüten. Erst schafft das Weibchen Nistmaterial heran: und wenig später dann auch das Männchen: Und als Ostergruß gibt es zum Abschluss noch ein paar Stimmungs-Motive: