2005-03-31

Und nächstes Jahr fahre ich hin...

Wer schon immer mal eine vollkommen nutzlose Sprache lernen wollte, der kann jetzt sogar den doppelten Spass für's gleiche Geld bekommen. Helmut W. Pesch bietet in seinen beiden Büchern "Elbisch - Grammatik, Schrift und Wörterbuch" und "Elbisch - Lern- und Übungsbuch" eine Einführung in Quenya und Sindarin. das erste Buch das zweite Buch Dass die beiden Bücher im nicht gerade als Fachverlag für linguistische Literatur bekannten Bastei-Lübbe-Verlag erschienen sind, sollte einen nicht abschrecken. Als Ausgleich sind sie extrem preiswert. Weitere Informationen gibt es auf der Web-Seite zu den Büchern. Das erste Buch ist sehr theoretisch. Die beiden Sprachen werden nacheinander vorgestellt. Man erfährt, wie Nomen dekliniert und Verben konjugiert werden. Wer Spass an Latein hatte, wird dieses Buch mit Freude lesen. Frage an die diesbezüglich vorgebildete Leserschaft: Im Quenya gibt es den Dual (spezielle Mehrzahl, die verwendet wird, wenn es um zwei zusammengehörige Dinge geht: beide Hände, die zwei Bäume von Valinor, usw.). Gibt es sowas auch im Lateinischen, oder hatte sich die Veranstaltung "Deutsch als Muttersprache" genau hier die Idee geholt (vgl. die Diskussion in unibi.techfak)? Das zweite Buch enthält Übungen, und muss noch von mir gelesen werden. Ich bin ja mal gespannt, ob man danach Elbisch reden kann. Oder zumindest Viggo Mortensen und Liv Tyler auch ohne Untertitel versteht. Wer weiss, vielleicht reden die beiden in Wirklichkeit ja über was ganz anderes... In diesem Sinne: Namárië!

2005-03-28

Das Projekt: Die ISS von Revell

Dieses Blog habe ich ja vor allem eingerichtet, um über den Verbleib meines Abschiedsgeschenks zu berichten. Es handelt sich dabei um nichts geringeres als das Modell der Internationalen Raumstation von Revell, Maßstab 1:144. jetzt kommt ein Karton das kann etwas länger dauern... Da ich in Punkto Modellbau etwas aus der Übung gekommen bin, wollte ich lieber an ein oder zwei kleineren Modellen üben, bevor es richtig losgeht. Also habe ich eines der günstigsten Modelle genommen, das dementsprechend etwas kleiner ausfällt: Ja wo ist es denn? aus den Werken von Mikojan-Gurewitsch Der Bausatz ist etwas übersichtlicher gestaltet, und wenn er nichts wird, dann ist es nicht wirklich schade drum. Man beachte den Größenunterschied des fertigen Modells: Die MiG-31 ist zusammengebaut 15 cm Lang und hat eine Spannweite von 9 cm. Die fertige ISS wird die Maße 74 cm x 50 cm x 40 cm haben. Ich weiss bis heute nicht, wo ich das Teil lassen werde... etwas weniger Einzelteile das sollte schnell gehen Naja, es hat dann doch etwas gedauert. Kardinaler Fehler (den ich dann bei der ISS nicht mehr machen werde) war, dass ich die gesamte Bemalung erst am zusammengebauten Modell vorgenommen habe. Dementsprechend sieht es auch aus: Die fertige MiG. Wie gesagt, die war zum üben... Ich habe extra eine Perspektive genommen, die noch halbwegs brauchbar ist. Man muss allerdings sagen, dass die Anleitung (zumindest bei diesem Modell) manchmal nicht besonders deutlich war. Wie schön waren doch im Vergleich dazu die Modelle von Matchbox, die vor allem eine farbige Malvorlage hatten. Da blieben in der Regel keine Fragen offen.

2005-03-23

neulich im Kino: "Der Tiefseetaucher" (The Life Aquatic with Steve Zissou)

Es gibt gute und es gibt schlechte Filme. Und es gibt Filme von Wes Anderson, die sich in dieser Hinsicht kaum einordnen lassen. Nach "The Royal Tenenbaums" hätte ich ja eigentlich vorgewarnt sein müssen, dass dies kein normaler Film ist, sondern eine Ansammlung von Skurilitäten, die nur gaaaaanz langsam soetwas wie eine Handlung erkennen lassen. In "The Life Aquatic ..." (imdb.com, offizielle Site) liefert Bill Murray als Ozeanforscher Steve Zissou eine herrliche Parodie auf Jacques Cousteau ab, inklusive weissem Bart und roter Wollmütze. Getrieben von dem Wunsch, sich an dem von ihm entdeckten Jaguar-Hai zu rächen, der seinen langjährigen Weggefährten gefressen hat, trommelt er seine Mannschaft zusammen, und macht sich auf die Jagd. Sein Schiff, die "Belafonte" (schöne Parodie auf "Calypso" :) ist zwar nicht mehr das jüngste, dafür aber mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet: Labore, Tonstudio, Massageraum, usw. Die wissenschaftliche Ausrüstung besorgt sich der Skipper aufgrund von Geldmangel allerdings auf etwas unkonventionelle Art... Neben einigen bekannten Gesichtern aus "Tenenbaums" (Bill Murray selbst, Owen Wilson, Anjelica Huston) sind ein paar weitere Stars dabei: Cate Blanchett (Galadriel, Oscar für "The Aviator") als Reporterin und Willem Dafoe (Norman Osborn/Green Goblin in "Spider Man", Stimme von Gill in "Finding Nemo") als Co-Forscher Klaus Daimler. In der deutschen Synchronisation hat Dafoe einen schwäbischen Akzent bekommen, der einfach nur genial ist. Und in einer kleineren Rolle taucht noch Michael Gambon auf, der "neue" Albus Dumbledore. Unbedingt zu erwähnen ist noch der Soundtrack. Der wird nämlich zum grossen Teil von Seu Jorge (Achtung: Flash-Plugin und Portugiesisch-Kenntnisse benötigt) beigesteuert, der das Besatzungsmitglied Pelé dos Santos spielt, und unvermittelt an jeder Stelle des Schiffes auftauchen kann, um ein wenig Musik auf seiner Gitarre zu machen. Was er dabei spielt, erkennen wohl nur Fans, bevor sie im Abspann darauf hingewiesen werden: Es sind Lieder von David Bowie, die in portugiesisch vorgetragen werden. Wer sollte sich diesen Film ansehen? Wenn man "Tenenbaums" gemocht hat, dann ist dies genau das richtige. Wenn man Filme einfach mal auf sich wirken lassen kann, ohne immer sofort nach dem "warum" zu fragen, dann sollte man sich darauf einlassen. Wenn man hingegen auf gradlinige Handlungen steht, dann sollte man sich an der Kino-Kasse doch für etwas anderes entscheiden. Oder sich nochmal "Finding Nemo" auf DVD ansehen. Und bei der Gelegenheit natürlich auch "Exploring the Reef" mit Jean-Michel Cousteau (tätärätäää) auf der Bonus-DVD.

2005-03-21

Pädagogische Woche auf Norderney

... oder: Kann mal jemand den Wind abstellen? Fünf Tage im Lippischen Landschulheim auf Norderney, das bedeutet Meer, Sand, Wind, Möwen - und am Ar*** der Welt zu sein. Die einzige Beschäftigung, die die Insel IMHO anbietet, ist stundenlanges Herumgelaufe. Aber das ist dann auch garnicht mal so schlecht, vor allem, wenn man über das passende technische Equipment verfügt. Die Nordsee direkt vor der Haustür ist schon irgendwie witzig. an der Nordseeküste der Leuchtturm - linksdrehend exteritoriales Lipperland Seemannsgarn von Pauli Leben unter dem Meer das wilde Landesinnere das Postboot ist gegen die Insel gebumst Jetzt sind erstmal Ferien, und Anfang April geht's dann richtig los. Dann beginnt der Ausbildungsunterricht in Steinheim, und ich werde zum ersten mal für längere Zeit auf Schüler losgelassen.

2005-03-09

Zweite Runde

In den letzten beiden Wochen fand unsere zweite Erste Begegnung mit Schülerinnen und Schülern statt, diesmal in Mathematik. Und anscheinend kann man aus Fehlern tatsächlich lernen. Auch wenn Guter Unterricht anders aussieht, wir haben immerhin kein Trümmerfeld hinterlassen. Unsere Opfer gingen diesmal in die 7. Klasse. In dem Alter interessiert man sich ja ganz besonders für Mathematik. Mir fiel der Umgang mit den Kindern nicht ganz so leicht, weil die ganze Klasse IMHO sehr unruhig war. Es ist schon spannend, wenn sich ein Schüler meldet, und du dann raten darfst:
  • Er weiss die Antwort auf die Frage
  • Er will dir sagen, dass er den Sachverhalt nicht verstanden hat
  • Er weiss, dass er keine Ahnung hat, lässt sich dadurch aber nicht davon abhalten, dich mit irgendwelchem Zeug vollzulabern
  • Er will was ganz anderes, was mit dem Thema nichts zu tun hat
Immerhin war die Häufigkeit der Antworten in der gleichen Reihenfolge verteilt. Aber die Dreistigkeit, mit der einige Schüler behaupten, sie hätten "es verstanden" oder "recht", ist manchmal schon beeindruckend. Da wachsen echt vielversprechende Halbstarke heran... Naja, jetzt erstmal ab zur Pädagogischen Woche auf die Insel, dazu in ein paar Tagen dann meer ... äh ... mehr.

Ein Wink??

Will mich die Post daran erinnern, dass ich noch was zu tun habe? Nur keine unchristliche Eile, das Modell ist nicht vergessen. Die Bauarbeiten werden bald beginnen, und dann wird die ISS etwas größer sein als 4 cm. Die NASA wird wohl noch etwas länger brauchen.